Künstler privat
Katharina Ruckgaber
19. Februar 2023
Ob auf der Opernbühne als Ännchen, Pamina oder Mélisande oder im Liedrepertoire: Die Münchner Sopranistin Katharina Ruckgaber bezaubert längst auch international mit glockenreiner Intonation und emotionaler Darstellungskunst.
Name: Katharina Ruckgaber
Geburtsdatum: 28.Oktober 1989
Geburtsort: München
Wohnort: Überall da, wo sich das WLAN automatisch verbindet
Sternzeichen: Skorpion
Wie fühlen Sie sich gerade?
Nach einem turbulenten vergangenen Jahr atme ich gerade für ein paar Tage durch und genieße es, mich auf viele spannende neue Herausforderungen vorzubereiten.
Ihre charakteristischste Eigenschaft?
Ich hoffe, mein Humor.
Was inspiriert Sie?
Das Leben. Unerschrockene Menschen.
Was nehmen Sie sich immer wieder vor?
Nichts aufzuschieben.
Was würde niemand von Ihnen vermuten?
Dass ich Mitglied einer Fussballbundesligatippgruppe bin?
Welche natürliche Gabe hätten Sie gern?
Ganz klar: Beamen! Es würde das Reisen extrem erleichtern.
Ein großes „Beinahe“ in Ihrem Leben?
keine Angabe
Ihre Vorstellung von Glück?
Aufrichtige Liebe. Von beiden Seiten natürlich!
Was wäre für Sie das größte Unglück?
Geliebte Menschen leiden zu sehen.
Was wollten Sie als Kind werden?
Clown. So steht es wohl in einigen Poesiealben, in die ich mich verewigen durfte.
Wobei bzw. wann werden Sie schwach?
Das muss mein Geheimnis bleiben, sonst könnte es ja ständig gegen mich verwendet werden!
Ihr größtes Talent?
Mir unnötiges Wissen gegen meinen Willen auf Lebenszeit zu merken.
Was können Sie gar nicht?
Ich wäre gerne geduldiger.
Woran zweifeln Sie am meisten?
An meinen Zweifeln.
Wovor haben Sie Angst?
Dass es geliebten Menschen nicht gutgehen könnte.
Was ertragen Sie nur mit Humor?
Stressige Situationen.
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Die, die man kein zweites Mal machen möchte.
Ihre originellste Ausrede?
Muss natürlich streng geheim bleiben, sonst ist sie in Zukunft wertlos.
Welche Hoffnung haben Sie aufgegeben?
Dass die Menschheit aus der Geschichte lernt.
Das Credo Ihres Lebens?
Da denke ich oft an Beppo Straßenkehrer aus Michael Endes MOMO: “Schritt-Atemzug-Besenstrich.” Ein Schritt nach dem anderen. Nie an die ganze Straße denken.
Ihr Lieblingsland?
Italien! Wunderschöne Sprache, gutes Essen, viel Sonne, Meer und moderate Kaffeepreise.
Ihre Lieblingsblumen?
Pfingstrosen
Ihr Lieblingswerk/Ihre Lieblingsoper?
Ein Favorit ist sicher Débussys „Pelléas et Mélisande“.
Ihr Lieblingsalbum?
Natürlich meine neue CD LOVE AND LET DIE!
Gibt es Rituale für ein gelingendes Konzert?
Gewissenhafte Vorbereitung, mentales Training und gutes Essen. Und genügend Schlaf – leider.
Die Minuten vor dem Auftritt?
Bewusst atmen und sich auf die Energie von Bühne und Publikum freuen
Und die Zeit danach?
Entspannen, Fehler verbessern, Geglücktes genießen
Wann haben Sie zuletzt bei Musik geweint?
Erst kürzlich während des Wartens auf der Seitenbühne bei Mahlers „4. Sinfonie“ im Dritten Satz. Das ist eher ungünstig, weil ich ja dann für den Vierten Satz auf die Bühne gehe.
Mit welcher/m Musiker/in der Vergangenheit würden Sie gern einen Abend verbringen?
Wenn ich schon an die Mahlers denke: mit Alma Mahler in Wien. Dann könnte ich zum Einen erspüren, worin die eigenartige Faszination dieser Frau bestand, zum Anderen würde ich vermutlich mit ihrer Hilfe am selben Abend gleich noch die inspirierendsten Künstler der Zeit kennenlernen können.
Welche Künstler beeindrucken Sie?
Die Mutigen, die sich aber trotzdem in den Dienst der Kunst stellen und dabei sogar bescheiden und zugänglich bleiben.
Welches Musikerklischee würden Sie gern geraderücken?
Dass wir unser „Hobby zum Beruf gemacht“ haben. Die Musik ist und war wohl bei den allermeisten Profimusikern auch in der Kindheit schon immer mehr als ein netter Freizeitausgleich. Verbunden mit unzähligen Stunden des Übens und auch des Verzichts. Eben kein „Hobby“. Schöner fände ich, das wir „ein Talent zum Beruf gemacht haben“.
Kuriose Orte, an denen Sie musiziert/geübt haben?
Oh, da gibt es viele! Kurioser Übeort: Segelschiffkajüte bei Wellengang?
Wenn Sie nicht Ihr Instrument spielen bzw. singen würden, welches würden Sie wählen?
Das Cello. Darauf kann man auch wunderbar „singen“. Oder vielleicht die Orgel, dann hätte ich ein ganzes Orchester.
Ihr persönlicher Bühnenalbtraum?
Dass sich jemand auf der Bühne verletzt. Leider habe ich das schon miterleben müssen.
Welche geschichtlichen Gestalten verabscheuen Sie?
Sämtliche Kriegstreiber und rücksichtslose Machtmenschen.
Die beste Reform in der Geschichte?
Das Frauenwahlrecht. Und natürlich überhaupt die Entwicklung hin zu einer Demokratie.
Welche Musik würden Sie einem Klassikeinsteiger empfehlen?
Alles, wo man entweder vom Rhythmus mitgerissen wird, sich einem das Herz in der Brust herumdreht oder man von Klangenergie positiv erschlagen wird. In der Oper also vielleicht zum Einstieg Bizets „Carmen“ oder auch einen Puccini. Meine erste Oper, die ich live gehört habe, war Händels „Rodelinda“, nicht unbedingt eine Anfängerempfehlung. Und trotzdem war ich fasziniert. So viel falsch kann man also nicht machen, das Wichtigste ist eigentlich, einfach mal einzusteigen.
Wären Sie manchmal gern ein/e andere/r und wenn ja, wer?
Andere Persönlichkeiten und Charaktere darf ich ja zur Genüge auf der Bühne ausleben. Das macht großen Spaß, führt aber vielleicht auch dazu, dass ich im Alltag keine große Sehnsucht mehr danach verspüre. Da mache ich dann lieber das Beste aus mir.
Was ist Ihr Seelenort?
Das Meer.
Gibt es einen Sehnsuchtsort?
Sehnsuchtsort gleich Seelenort.
Wenn es schon sein muss: Wie und wo würden Sie gern sterben?
Natürlich finde ich dramatische Todesfälle um einiges spannender. Die bleiben so intensiv im Gedächtnis haften. Ich vergesse nie, als ich über die weltberühmte Tänzerin Isadora Duncan gelesen habe, deren Seidenschal sich beim Anfahren eines Rennwagens im Reifen verfing und sie erdrosselte. Aber im Ernst, eigentlich würde ich es mir wohl wie fast alle wünschen: nach einem hoffentlich gut gelebten erfüllten Leben und nach bewusstem Abschied von meinen Liebsten, einzuschlafen zu dürfen.
Wie sieht ein gelungener Tag in Ihrem Leben aus?
Ausschlafen, ausgedehnt frühstücken, etwas Neues entdecken und gute Gespräche haben, wenn es ein freier Tag ist. Ansonsten natürlich gerne on top noch ein beglückendes musikalisches Erlebnis. Aber das Frühstück muss bleiben.
Welcher Illusion geben Sie sich gern hin?
Dass es Gerechtigkeit gibt, irgendwo, irgendwann
Welche Frage stellen Sie am liebsten anderen?
Liest Du Bücher aus Prinzip zu Ende?
Was haben Sie – neben Schlüssel und Handy – immer dabei?
Etwas zu essen. Hungrig bin ich zu nichts zu gebrauchen.
Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einer Frau am meisten?
Loyalität und Begeisterungsfähigkeit
Welche Eigenschaften bei einem Mann?
Wie bei der Frau, so beim Mann.
Welche Eigenschaften verabscheuen Sie am meisten?
Unehrlichkeit. Da will ich lieber mit der Wahrheit verletzt, als mit einer Lüge getröstet werden.
Ihre Strategie für kurzfristige Entspannung?
Ganz bewusstes Atmen, ein warmes Getränk und positive Gedanken. Ommmm
Tag- oder Nachtmensch? (Nachtigall oder Lerche?)
Nachtigall, berufsbedingt.
Sind Sie abergläubisch?
Bringt es Unglück, diese Frage nicht zu beantworten?!