Leitheimer Schlosskonzerte
Spiel im Schloss
von Ruth Renée Reif
15. März 2023
Vom 24. Juni bis zum 16. Juli 2023 finden im schwäbischen Landkreis Donau-Ries die Leitheimer Schlosskonzerte statt.
Zum Auftakt der Leitheimer Schlosskonzerte spielt der Cellist Jakob Spahn mit dem PentAnemos Bläserquintett die Ouvertüre zu Mozarts Oper Die Zauberflöte. Neben weiteren Bearbeitungen wie Tschaikowskis Nussknacker-Suite stehen auch Kompositionen für Bläser auf dem Programm. Alexander Glasunows emotionaler Chant du ménéstrel für Cello und Bläserquintett entstand 1900. György Ligeti komponierte seine Bagatellen für Bläserquintett 1953 aus ganz wenigen Tönen. Das erste Stück enthält gar nur zwei Töne, das zweite drei usw.
Das Leonkoro Quartet, dessen Name in der Plansprache Esperanto auf Deutsch Löwenherz bedeutet, widmet sich neben Anton von Weberns Langsamem Satz, der sich an der Grenze zwischen der Romantik und der frühen Moderne bewegt, Beethoven und Maurice Ravel. Das Duo des Cellisten Eckhart und des Pianisten Jacques Ammon spielt eine bunte Mischung aus Kompositionen Bachs und Händels sowie Heitor Villa-Lobos, George Gershwins und Nikolai Kapustins. Und mit Ravel und Beethoven kommt das TriOdyssée des Geigers Laurent Albrecht Breuninger, des Cellisten Romain Garioud und der Pianistin Rinko Hama.
Das Schloss Leitheim, der prächtige Herrensitz über der Donau, war einst Stammresidenz der Äbte des Klosters Kaisheim. Prägend für die prunkvolle Gestaltung war der kunstliebende Abt Coelestin I. Mermos. Er ließ das Schloss zu einer pompösen Residenz mit großem Festsaal in Formen des Rokoko ausschmücken.
Das Klavierduo Gülru Ensari und Herbert Schuch, ein Paar im Leben und auf der Bühne, gestaltet einen schwungvollen Auftritt mit Tänzen von Johannes Brahms und Antonín Dvořák, der mit Ravels Boléro einen fulminanten Höhepunkt erreicht. Mit Ggörgy Ligetis erstem Streichquartett Métamorphoses nocturnes, das der Komponist selbst „dem prähistorischen Ligeti“ zuordnete, da es noch während seiner Zeit in Ungarn entstand, reist das Noah Quartett an, dem sich für die Aufführung von Franz Schuberts Streichquintett D 956 der Cellist Troels Svane beigesellt.
Charlotte Bray ließ sich zu ihrem Klavierquartett Zustände von verschiedenen Zuständen des Eises inspirieren. Brüchiges, splitterndes Eis verleiht dem ersten Satz seinen klanglichen Charakter. Ein majestätischer, einsamer Eisberg regte Bray zum melodischen Kern ihrer Komposition an. Und in die bedrohliche Umgebung eines Eisfeldes entführt der letzte, von unheimlicher Stille gekennzeichnete Satz. Das Mariani Klavierquartett (Titelfoto) umrahmt die Aufführung des Werks mit Beethoven und Brahms. Und mit einem Programm Von der Klassik zu den Beatles findet das Festival einen fulminanten Ausklang. Die Katona Twins, die Gitarristen Peter und Zoltán Katona, interpretieren Stücke von Mario Castelnuovo-Tedesco, Django Reinhardt sowie John Lennon und Paul McCartney.
Weitere Informationen zu den Leitheimer Schlosskonzerten, die vom 24. Juni bis zum 16 Juli 2023 im schwäbischen Landkreis Donau-Ries stattfinden: leitheimerschlosskonzerte.de