Mariss Jansons
Ein Vermächtnis
von Klaus Härtel
1. Dezember 2020
Last Concert: Mariss Jansons dirigierte in der New Yorker Carnegie Hall am Pult des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks das letzte Konzert seines Lebens. Er starb am 1. Dezember 2019.
Mariss Jansons dirigiert voller Hingabe und Emotion auch die geplante Zugabe, Brahms« Ungarischen Tanz Nr. 5. Er lässt er sich nicht abhalten. Es wird Jansons‘ letzte Zugabe, sein letztes Konzert. Für den nächsten Abend sagt er ab – und auch für alle folgenden Termine. Er reist zurück in seine Wahlheimat St. Petersburg. Wenige Wochen später, am 1. Dezember 2019, stirbt der Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks.
Jetzt, ein Jahr nach dem bewegenden Abend in der Carnegie Hall, ist die Aufnahme des Konzerts auf CD erschienen: „His Last Concert“. Für das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks ist dieser Mitschnitt mit starken Emotionen verbunden. Konzertmeister Antón Barakhovsky weiß: „Mariss Jansons ließ nicht nur spielen, sondern hat alle mitgezogen und begeistert.“ In München während der letzten 17 Jahre seines Lebens – von 2003 bis 2019. Vor diesem Hintergrund ist der Tonträger noch einmal mit anderen Ohren zu hören.
Auf dem Programm stehen Richard Strauss« Vier sinfonische Zwischenspiele aus der Oper Intermezzo, von Brahms erklingt die Sinfonie Nr. 4 e‑Moll – bekanntes Terrain für das Orchester. Als historischer Abend gilt dieses Konzert in der New Yorker Carnegie Hall nicht wegen der – gewohnt – hochwertigen, gleichzeitig kräftigen und leichten Interpretation des Orchesters, sondern weil die Aufnahme das Vermächtnis des Maestros darstellt. Das Vermächtnis seiner Liebe zum Orchester und vor allem zur Musik.
„Musik als Glaubensfrage“, Mariss Jansons im Gespräch: CRESCENDO.DE