Martin Klett
Tangoschwung mit Klangkultur
von Mario-Felix Vogt
30. Mai 2018
Der Pianist Martin Klett verbindet Kompositionen von Carlos Guastavino mit denen Sergei Rachmaninows zu einem originellen Album.
Die Tonsprache des Komponisten Carlos Guastavino (1912–2000) ist unbeeinflusst von der Moderne. In seinen Werken verwebt der Argentinier Einflüsse von Komponisten wie Chopin, Debussy oder Rachmaninow mit Elementen argentinischer Folklore. Der Pianist Martin Klett hat nun einige seiner Stücke ausgewählt und mit Sergej Rachmaninows zweiter Klaviersonate in der überarbeiteten Version von 1931 auf CD gebracht.
Darunter finden sich eine Sonatine sowie eine Reihe von folkloristisch geprägten Cantos, „Liedern ohne Worte auf argentinisch“, wie sie Klett treffend bezeichnet. Das ist originelle Musik, die zwischen Kunst und Unterhaltung pendelt, was ihren speziellen Reiz ausmacht. Klett interpretiert sie mit dem nötigen Tangoschwung, zeigt jedoch auch hohe Klangkultur und kantables Linienspiel, wenn es verlangt wird. Auch die Deutung von Rachmaninoffs hochvirtuoser zweiter Klaviersonate überzeugt durch kultiviert temperamentvolles Spiel in den Ecksätzen und einen lyrisch schlichtem Ton im langsamen Satz.