Martin Widl
Schönheit des Alters
von Ruth Renée Reif
22. September 2020
Martin Widl zeigt in der Kunstmeile 2020 Aichach und beim Corona-Kunst-Projekt „Ein Meter fünfzig“ der Moritzkirche Augsburg Arbeiten mit Rostoxidation.
Martin Widl zeigt in der Kunstmeile 2020 Aichach und beim Corona-Kunst-Projekt „Ein Meter fünfzig“ der Moritzkirche Augsburg Arbeiten mit Rostoxidation.
„Experimentelle Malerei ist für mich ein ständiges Entdecken und Verwerfen, ein Werden und Vergehen, ein Suchen und Finden“, lautet das künstlerische Credo von Martin Widl. Seine Werke erarbeitet er in mehrfachen Schichten. Materialien wie Erde, Sand, Bitumen, Marmormehl und Asche trägt er mit Farben und Pigmenten auf die Leinwand auf, um sie in einem fortdauernden Entstehungsprozess zu bearbeiten und zu Ausdrucksmitteln seelischer Improvisation werden zu lassen. Durch das Auswaschen von Überlappungen oder Abtragen von Überlagerungen, Pinseln und Spachteln verleiht er seinen Arbeiten mit reliefartigen Strukturen eine suggestive Kraft. Aus dem Bildgrund wachsen pflanzliche Gebilde und geheimnisvolle Landschaften und öffnen im Betrachter Seelenräume.
Für die Ausstellungen in Aichach und Augsburg, zu denen er eingeladen wurde, erstellte Martin Widl faszinierende Arbeiten mit Rost. Die Veränderungen, die dieses Material in sich trägt, spiegeln zugleich den Entstehungsprozess seiner Arbeiten, der einem Rhythmus von Werden und Vergehen und neuerlicher Suche folgt. „Meine Rostarbeiten symbolisieren für mich das Thema Vergänglichkeit“, erläutert er. „Veränderung der natürlichen Gegebenheiten – Rost als Symbol des Vergänglichen und zugleich Schönheit des Alters.“
Martin Widl war der erste Künstler, mit dem CRESCENDO in seinem Jubiläumsjahr 2018 in der Münchner Redaktion eine Vernissage veranstaltete. Martin Widl hatte mit einem Gemälde aus seinem Zyklus „Farben der Seele“ 2017 den Sommerwettbewerb der Deutschen Grammophon mit dem Geiger Daniel Hope gewonnen. In den Räumen der Redaktion zeigte er meditative großflächige Farbgemälde.
Mehr zu Martin Widl und seinen Werken unter: www.martin-widl.de
Weitere Informationen zur Kunstmeile Aichach unter: www.aichach.de
Weitere Informationen zum Corona-Kunst-Projekt 2020 „Ein Meter fünfzig“ der Moritzkirche Augsburg unter: www.moritzkirche.de
Das Titelbild des Beitrages zeigt Martin Widl vor seinem Triptychon „nihil aeternum est – nichts ist für ewig“ in Mischtechnik mit Rostoxidation auf Leinwand, das in Augsburg zu sehen ist.
Und hier geht es zur aktuellen digitalen CRESCENDO-Vernissage mit Zeichnungen von Matthias Schilling: CRESCENDO.DE