Matthias Georg Kendlinger

Prägnante Frei­heits­rufe

von Dorothea Walchshäusl

23. Mai 2022

Klanggewaltiger und wuchtiger Aufruf zur Wahrung der Menschenrechte von großteils ukrainischen Musikern: Matthias Georg Kendlingers Dritte Sinfonie

„Wo, wo, wo, wo bleibt das Menschen­recht?“ Mit keiner gerin­geren Frage wird der dritte Satz der Dritten Sinfonie des Tiroler Kompo­nisten eröffnet – drän­gend, martia­lisch und eindring­lich vorge­tragen von beinahe ausschließ­lich ukrai­ni­schen Künst­lern. Es ist ein beson­deres State­ment in diesen Tagen – als Album kommt es ange­sichts der Ukraine-Kriegs einem musi­ka­li­schen Frie­dens­ap­pell gleich. Menschen­rechte lautet denn auch der Titel des jüngsten Werkes des promi­nenten Allround­ta­lents Kend­linger, der seinem ebenso eigen­wil­ligen wie einneh­menden Stil hier unver­kennbar treu bleibt. Mit klarer Melo­die­füh­rung und Rhythmik, eingän­gigen Haupt­mo­tiven und satter harmo­ni­scher Unter­ma­lung verwehrt er sich komplexen intel­lek­tu­ellen Struk­turen und konzen­triert sich statt­dessen auf die unmit­tel­bare und kernige Ausdrucks­kraft der Musik. Dabei wird das fünf­sät­zige Opus ab dem dritten Satz ange­rei­chert durch inten­siven Chor­ein­satz und drei Vokal­so­listen, die die Botschaft der Musik mit prägnanten Frei­heits­rufen ausdrucks­stark verdichten. So über­zeugt das Werk schließ­lich als klang­ge­wal­tiger und wuch­tiger Appell an die Wahrung der Menschen­rechte und unser aller Macht, diese zu schützen.

>

Matthias Georg Kendlingers Album „Human Rights“ unter: shop.mgkendlinger.com