Raphaela Gromes
Romantische Leichtigkeit
von Maria Goeth
16. Januar 2021
Raphaela Gromes interpretiert mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter Nicholas Carter romantische Cellokonzerte von Julius Klengel, Clara und Robert Schumann sowie Johannes Brahms.
Nicht nur ist Raphaela Gromes eine gefeierte, junge Cellistin – gerade wurde sie mit ihrem Duopartner Julian Riem mit dem Opus Klassik gewürdigt –, sie setzt sich auch für vergessenes Repertoire ein. Auf ihrem Album ist die Weltersteinspielung des Dritten Cellokonzerts von Julius Klengel zu hören – einem Spätromantiker aus Leipzig und seinerzeit selbst europaweit gefeiertes Cello-Wunderkind und geschätzter Komponist. Klengels Konzert, das sich irgendwo zwischen Mendelssohn und Wagner bewegt, am Ende sogar mit rauschend ungarisch anmutendem Feuer tanzt, kann sich neben den großen Romantikern durchaus hören lassen.
Und Gromes interpretiert mit Leichtigkeit, Virtuosität und warmem Klang von wohltuender Unmittelbarkeit, wozu ihr das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter Nicholas Carter ein Partner auf Augenhöhe ist. Auf das Klengel-Konzert folgt – nach einer hörenswerten frühen Orchesterromanze von Richard Strauss – mit Schumanns Cellokonzert a‑Moll der Inbegriff des romantischen Cellokonzerts schlechthin, das Gromes innig und klangschön musiziert. Gut löst sich die Idee ein, die Orchesterwerke am Ende um ein paar Kammermusik-Preziosen von Robert und Clara Schumann sowie Johannes Brahms zu bereichern. Am Klavier sitzt dabei natürlich Duopartner Julian Riem.