Reiner Lehberger

Lebens­langer Begleiter

von Antoinette Schmelter-Kaiser

18. Januar 2022

Reiner Lehberger erzählt in seinem Buch „Helmut Schmidt am Klavier“ von den musikalischen Freu(n)den des Altkanzlers.

Sich nach einem 15-stün­digen Arbeitstag noch ans Klavier setzen? Dafür muss die Leiden­schaft für dieses Instru­ment sehr groß sein – wie im Fall von Helmut Schmidt. Während seiner Zeit als Berufs­po­li­tiker und insbe­son­dere Bundes­kanzler spielte er regel­mäßig, um die Hektik und Anstren­gungen seines Alltags zu vergessen. Zuvor fand er in belas­tenden Kriegs­zeiten an seinem Lieb­lings­in­stru­ment Trost.

Walter Scheel, Helmut Schmidt und Rolf Liebermann, im Hintergrund: Jeanette Scovotti
Das Titel­foto entstand beim 70. Geburtstag von Kurt A. Körber. Helmut Schmidt ist umgeben vom Altbun­des­prä­si­dent Walter Scheel, der Opern­sän­gerin Jeanette Scovotti und , dem Kompo­nisten und Inten­danten der Hamburger Staats­oper
(Foto: Archiv Körber-Stif­tung)

Warum und auf welche Weise es ihn 90 Jahre lang beglei­tete, schil­dert Reiner Lehberger in seinem Buch Helmut Schmidt am Klavier – ange­fangen mit dem Unter­richt, den Schmidt auf Wunsch seiner musi­ka­li­schen Mutter als Sieben­jäh­riger bekam und erst als „ziem­lich lästig“ empfand, über den Kauf eines eigenen Steinway-Flügels, mit dem er sich im Alter einen Traum erfüllte, bis zu Konzert-Aufnahmen mit Justus Frantz und . Bei seinen akri­bi­schen Recher­chen hat Reiner Lehberger umfang­rei­ches Archiv­ma­te­rial ausge­wertet und viele Inter­views geführt. Das Ergebnis ist eine detail­reiche Doku­men­ta­tion, die Helmut Schmidt nicht nur für sein Leben mit Musik bewun­dert, sondern stel­len­weise auch kritisch hinter­fragt.