Robert Seethaler

Robert Seethaler

Ekstase und Trauer

von Corinna Popall

17. August 2023

Robert Seethaler zeichnet in seinem Roman »Das Café ohne Namen« mit Liebe zum Detail einen Ort für verlorene Seelen.

Der Roman Das Café ohne Namen von Robert Seethaler enthält eine so weise wie wunder­bare Wahr­heit: Das Leben besteht aus Momenten der Freude, aber auch aus Trauer. Nichts ist pauschal schlecht oder gut, Schwarz oder Weiß. Es geht um den Umgang mit jenen vermeint­lich schlechten Situa­tionen und die Aufgabe, diese zu akzep­tieren und im besten Fall etwas Gutes daraus zu machen.

Menschen mit unter­schied­lichsten Wünschen, Träumen und Hoff­nungen besu­chen das Café ohne Namen in Wien. Von Seethaler werden ihre Geschichten sehr redu­ziert, fast karg, jedoch immer sehr anschau­lich erzählt. Eine Kunst, die jedes Schicksal mit Liebe zum Detail aufgreift und ihm so stets eine tiefere Bedeut­sam­keit über­mit­telt. Ohne große Worte, aber mit groß­ar­tiger Sprache regt das Buch zum Nach­denken, Über­denken und Umdenken an. Viel­leicht am besten bei einem Schmal­brot mit Zwie­beln und einem leichten Roten.

Fotos: Urban Zintel