Roger Willemsen

Spre­chender Klang und klin­gende Sprache

von Dorothea Walchshäusl

23. Juni 2021

Roger Willemsen im Gesamtkunstwerk seiner Landschaften

Dieses Album ist Erbe und Würdi­gung zugleich. Vor fünf Jahren verstarb der charis­ma­ti­sche Publi­zist und Intel­lek­tu­elle Roger Willemsen und es gibt viele, die seinen Geist und seine Wach­heit gerade in diesen Zeiten schmerz­lich vermissen. Das Album „Land­schaften“ macht einmal mehr deut­lich, welch bril­lanter Beob­achter Willemsen war und wie fein­sinnig und kreativ er in der Lage war, die verschie­denen Künste zu vereinen.

Melan­cho­lisch und heiter

Von Willemsen selbst noch mitent­wi­ckelt, offen­bart sich das Programm als farben­rei­ches Mosaik aus Wort und Ton. Dabei stehen verschie­dene Texte von Willemsen zwischen perfekt darauf abge­stimmten Musik­stü­cken, die von Bachs Largo aus der Sonate in c‑Moll BWV 1017 bis zu Gershwins Prelude Nr. eins reichen. Während Maria Schr­ader Willem­sens Texte mit viel Gespür für die Zwischen­töne zum Leben erweckt, werden die Musik­stücke von Fran­ziska Hölscher (Violine) und Mari­anna Shiri­nyan (Klavier) ausdrucks­stark inter­pre­tiert. Ein Gesamt­kunst­werk, melan­cho­lisch und heiter zugleich.