Sascha Wiederhold
Die Wiederentdeckung von Sascha Wiederhold
von Ruth Renée Reif
15. Mai 2022
Sascha Wiederhold galt einst als bedeutender Protagonist der Moderne in Deutschland. Die Neue Nationalgalerie Berlin widmet ihm ab 2. Juli 2022 eine Ausstellung.
Das Werk des Künstlers Sascha Wiederhold ist eine Wiederentdeckung. Die Neue Nationalgalerie in Berlin widmet ihm seine erste museale Einzelausstellung. 2021 hatte sie Wiederholds Gemälde Bogenschützen erworben, Das aus sechs Quadratmetern bestehende Bild, das in Öl und Mischtechnik eine bunte abstrakte Jagdszene zeigt, wird als Hauptwerk Wiederholds angesehen.
Nur wenige werke Wiederholds blieben erhalten, Zudem ist sein Œuvre insgesamt schmal. Durch die nationalsozialistische Machtergreifung fand sein Schaffen ein jähes Ende. Wiederhold arbeitete als Buchhändler, und als er 1946 aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrte, fertigte er nur noch wenige Zeichnungen an. So umfasst seine Schaffenszeit lediglich sechs Jahre von 1924 bis 1930. In diesen Jahren gehörte er dem Kreis um die Galerie Der Sturm an.
Diese Galerie, zu der auch eine gleichnamige Zeitschrift gehörte, war von der Expressionistengruppe Die Brücke gegründet worden. Die Gruppe hatte sich 1905 in Dresden formiert und 1910 ihren Schwerpunkt nach Berlin verlegt, Wichtigster Sprecher der gruppe war der Kunsthistoriker Herwarth Walden. Vor dem Zweiten Weltkrieg gehörte Der Sturm zur Speerspitze der deutschen Avantgarde.
Sascha Wiederhold, der 1904 als Ernst Walther in Münster zur Welt gekommen war, zog 1024 nach Berlin und studierte bei César Klein an den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst. Bereits ein Jahr nach seinem Studienbeginn veranstaltetet die Galerie Der Sturm eine Ausstellung mit seinen Werken. Wiederhold galt als bedeutender Protagonist der Moderne in Deutschland.
Weitere Informationen zur Ausstellung der Werke von Sascha Wiederhold, die von 2. Juli 2022 bis 8. Januar 2023 in der Neuen Nationalgalerie Berlin zu sehen ist, unter: www.smb.museum