Arabella Steinbacher
Schwelgerischer Griff nach vokalen Sternen
von Roland H. Dippel
23. Dezember 2018
Die Geigerin Arabella Steinbacher schwelgt im Strauss'schen Universum.
Arabella Steinbacher wetteifert mit den betörendsten Sopranistinnen. Dabei gerät das Hauptwerk der CD, Richard Strauss« in frühen Jugendjahren komponiertes und deshalb im Kanon der großen Werke für dieses Instrument nicht widerspruchslos verankertes „Violinkonzert“, fast ins Hintertreffen. Denn allzu schwelgerisch und schön sind die folgenden „Miniaturen“, „Lieder ohne Worte“ und „Encores“, die Peter van Wienhardt der erstklassigen Geigerin in den Bogen arrangierte. Nur selten war der Garmischer Meister so nah an den preziös-verführerischen Scharlatanerien Franz Lehárs. Doch wie singt die Marschallin im Rosenkavalier: „Und in dem Wie, da liegt der ganze Unterschied!“ Wer das mit so viel Delikatesse und Dezenz hinzaubert, darf sich keineswegs wundern, dass bald noch mehr Violinspieler mit „Cäcilie“, „Zueignung“ und „Gang durch die Dämmerung“ zu großen Strauss-Stimmen in Konkurrenz treten.