Sidney Corbett

Wir führen Buch und erleiden Verlust

von Ruth Renée Reif

18. Februar 2022

Sidney Corbett hat unter dem Titel „Keine Stille außer der des Windes“ Fernando Pessoas Roman „Das Buch der Unruhe“ veropert. Pia Partum setzt es am Mannheimer Nationaltheater in Szene.

Als „17-stim­mige Sinfonie für Sänger, einen Schau­spieler und kleines Orchester von 11 Solisten“ beschreibt seine Oper No Silence (Keine Stille außer der des Windes). „Die Unab­hän­gig­keit der einzelnen Stimmen, sowohl vokal als instru­mental, ist sehr weit getrieben.“

Der Komponist Matthias Corbett
Veroperte Fernando Pessoas Buch der Unruhe: Sidney Corbett
(Foto: © Matthias Kneppek)

Nach einem Libretto von Simone Homem de Mello hat Corbett Das Buch der Unruhe des Hilfs­buch­hal­ters Bernardo Soares des Dich­ters Fernando Pessoa veropert. Als exis­ten­zi­elles Gleichnis gestalte Pessoa dieses Buch: „Wir alle, die wir träumen und denken, sind Hilfs­buch­halter… Wir führen Buch und erleiden Verlust; wir zählen zusammen und gehen weiter; wir ziehen Bilanz und der sicht­bare Saldo spricht immer gegen uns.“

Die regisseurin Pia Partum
Pia Partum führt Regie bei der Oper Keine Stille außer der des Windes von Sidney Corbett
(Foto: © Dominik Werner)

Corbett verbindet in seiner Oper mehrere Gedan­ken­ebenen: „die meloh­ar­mo­ni­sche Ebene, die mit der Sprache der Pulsie­rungen verbunden wird“, und die „lite­ra­risch-philo­so­phi­sche Ebene“, die er musi­ka­lisch inte­griert. Pia Partum setzt die Oper mit Elias Corrinth als musi­ka­li­schem Leiter in Szene. Die Stimme des Buches über­nimmt Thomas Jesatko. Ein Reisender ist Marti­niana Antonie.

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Informationen zu den weiteren Aufführungen von Sidney Corbetts Oper Keine Stille außer der des Windes am 9., 19. und 20.März sowie am 1. April 2022 im Studio Werkhaus des Theaters Mannheim unter: www.nationaltheater-mannheim.de

Fotos: KUNZ