Tagué Ahmed
Klimagerechtigkeit
von Ruth Renée Reif
22. Oktober 2021
Taigué Ahmed zeigt in seiner Tanzperformance „The Drying Prayer “ im Rahmen des Spielart Theaterfestivals die katastrophalen Folgen der Klimaerwärmung am Tschadsee.
Das Spielart Festival verhandelt mit seinen Projekten die großen Themen der Gegenwart wie die Folgen des Kolonialismus und der anthropogenen Klimaveränderungen. Die Umweltkonferenz von Rio 1992 war nach 1972 die erste größere internationale Konferenz, die Umweltfragen in einem globalen Rahmen betrachtete. Ihre Teilnehmer stellten die enge Verbundenheit von Umweltzerstörungen und sozialen Konflikten fest, und sie betonten nachdrücklich, dass die westlichen Industrieländer sich nicht auf eine Effizienzrevolution beschränken könnten, um der übrigen Welt die Suffizienzrevolution zu überlassen. Doch ihre Erklärung fand nicht den erhofften Nachhall.
Der aus dem Tschad stammende Choreograf Tagué Ahmed widmet sich in seiner Tanzperformance The Drying Prayer den Veränderungen, die am Tschadsee vor sich gehen. Der am Südrand der Sahara liegende See schrumpfte in den vergangenen 60 Jahren infolge der globalen Klimaerwärmung um 90 Prozent. Ahmed zeigt die Folgen, die das Austrocknen des Sees auf das Leben der Menschen vor Ort hat, die Veränderungen des sozialen Gefüges, die Konflikte und die Militarisierung der Region. In seiner Arbeit verbindet er Tanzstile wie Hip-Hop aus den afroamerikanischen Ghettos der USA und Coupé Décalé aus den Pariser Banlieues. Der Musiker Caleb Rimbtobaye aus dem Tschad, der als Afrotronix auftritt, verwebt in seiner Musik die Rhythmen und Gesänge der Tschadsee-Region mit elektronischen Klängen und Sprechgesang.
Weitere Informationen zu den Aufführung der Tanzperformance The Drying Prayer am 23. und 25. Oktober 2021 im Münchner HochX unter: www.spielart.org
Weiter Informationen zum Spielart Theaterfestival, das von 22. Oktober bis 6. November 2021 an verschiedenen Spielorten in München stattfindet unter: www.spielart.org