Uhde & Wellisch
Schlicht und eingängig
von Julia Hartel
25. August 2021
Tatjana Uhde und Lisa Wellisch entführen mit ihrem Album „Märchenbilder“ auf Cello und Klavier in eine Welt schöner Melodien.
Goldrichtig für alle, die Freude an (spät-)romantischer Kammermusik haben: Schon mit den ersten Tönen von Schumanns Märchenbildern tragen die Cellistin Tatjana Uhde und die Pianistin Lisa Wellisch die Hörerschaft in eine Welt voller traumhaft schöner, bekannter Melodien, die sofort wieder im Kopf Wurzeln schlagen. Gleiches gilt für Schumanns Fantasiestücke, Schuberts Arpeggione-Sonate, Solveigs Lied von Edvard Grieg und den kurzen Zyklus Märchen von Paul Juon.
Was alle ausgewählten Kompositionen eint, ist die Tatsache, dass sie „im Volkston“ erklingen – sie entsprechen dem ästhetischen Ideal von Schlichtheit und Eingängigkeit, das in der Romantik so populär wurde. Dabei sind die meisten Stücke technisch ausgesprochen herausfordernd. Uhde und Wellisch aber stolpern nirgends. Auch der Versuchung, es in puncto Gefühl zu übertreiben, erliegen die Musikerinnen nicht: Passagenweise scheint Uhdes Bogen gar nichts zu wiegen, und immer wieder werfen sich Wellisch und sie gegenseitig Melodielinien zu, als erzählten sie gemeinsam eine Geschichte.