Uhde & Wellisch

Schlicht und eingängig

von Julia Hartel

25. August 2021

Tatjana Uhde und Lisa Wellisch entführen mit ihrem Album „Märchenbilder“ auf Cello und Klavier in eine Welt schöner Melodien.

Gold­richtig für alle, die Freude an (spät-)romantischer Kammer­musik haben: Schon mit den ersten Tönen von Schu­manns Märchen­bil­dern tragen die Cellistin Tatjana Uhde und die Pianistin Lisa Wellisch die Hörer­schaft in eine Welt voller traum­haft schöner, bekannter Melo­dien, die sofort wieder im Kopf Wurzeln schlagen. Glei­ches gilt für Schu­manns Fanta­sie­stücke, Schu­berts Arpeg­gione-Sonate, Solv­eigs Lied von und den kurzen Zyklus Märchen von Paul Juon.

Tatjana Uhde und Lisa Wellisch spielen Märchen von Paul Juon

Was alle ausge­wählten Kompo­si­tionen eint, ist die Tatsache, dass sie „im Volkston“ erklingen – sie entspre­chen dem ästhe­ti­schen Ideal von Schlicht­heit und Eingän­gig­keit, das in der Romantik so populär wurde. Dabei sind die meisten Stücke tech­nisch ausge­spro­chen heraus­for­dernd. Uhde und Wellisch aber stol­pern nirgends. Auch der Versu­chung, es in puncto Gefühl zu über­treiben, erliegen die Musi­ke­rinnen nicht: Passa­gen­weise scheint Uhdes Bogen gar nichts zu wiegen, und immer wieder werfen sich Wellisch und sie gegen­seitig Melo­die­li­nien zu, als erzählten sie gemeinsam eine Geschichte.