Thierry Malandain
Orgie des Tanzes
von Ruth Renée Reif
18. Dezember 2019
Thierry Malandain und seine Compagnie Malandain Ballet Biarritz mit der Choreografie "Beethoven 7" am Theater Bonn.
Thierry Malandain und seine Compagnie Malandain Ballet Biarritz mit der Choreografie Beethoven 7 am Theater Bonn.
Thierry Malandain setzt in seinen Choreografien auf die Sinnlichkeit, Ausdruckskraft und Zerbrechlichkeit des tanzenden Körpers. Ausgehend vom klassischen Ballett, entwickelte er eigene Vorstellungen von Tanz. Für sein Tanzprojekt Beethoven 7, seine neuerliche Beschäftigung mit Beethoven, wählte er die Siebte Sinfonie.
Thierry Malan und seine Compagnie Malandain Ballet Biarritz
(Foto und Foto oben: © Olivier Houeix)
Als „Apotheose des Tanzes“ bezeichnete Richard Wagner diese Sinfonie, deren Aufführungen das Ende der Napoleonischen Ära und die Neugestaltung Europas begleiteten. Und in der Tat bildet der Rhythmus ihr Hauptelement, was ihr von dem Schriftsteller und Musikkritiker Romain Rolland die Bezeichnung „Orgie des Tanzes“ eintrug. Malandain griff diese Deutung mit seinem Malandain Ballet Biarritz auf. Er näherte sich der Sinfonie als einem „Kunstwerk der Zukunft“, wie Wagner seine Schrift über Beethoven betitelte. Es ging ihm darum, Beethovens humanistische Ideale sowie seine Fähigkeit, Tradition und Schöpfung in Einklang zu bringen, herauszuarbeiten.
Widmet sich Franz Liszts Klavierbearbeitung von Beethovens Siebter Sinfonie: die Pianistin Magdalena Müllerperth.
Voran stellte er die Klavierbearbeitung der Siebten Sinfonie von Franz Liszt. Zeitlebens befasste der sich mit Beethoven. Seine Bearbeitungen rufen denn auch in besonderer Weise die Illusion des Orchestralen hervor. Pianistin des Abends beim Gastspiel der Compagnie in Bonn ist Magdalena Müllerperth.
Weitere Informationen: www.theater-bonn.de
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