Olga Pashchenko

Verspielt und verträumt

von Roland H. Dippel

20. Dezember 2018

Olga Pashchenko und Alexei Lubimov am Klavier und das Finnish Baroque Orchestra lassen Jan Ladislav Dusseks Musik zu einem schwebenden Vergnügen werden.

Zum ersten Mal erklingen das „Konzert für zwei Klaviere“ und Dusseks „Notturno Concer­tant“ auf einer CD mit Origi­nal­in­stru­menten. Damit rücken die muster­gül­tigen, verspielten, blitz­gescheiten und beglü­ckend agilen Inter­preten zurecht, dass es sich bei Jan Ladislav Dussek weder um einen verfrühten Roman­tiker noch um einen von Böhmen nach Europa ausschwär­menden Stürmer und Dränger handelte. Die von 1799 bis 1809 entstan­denen Werke zeigen eine pompös virtuose Seite und, fast bipolar, einen so nur selten gehörten fili­granen Sere­na­denton. Das entzieht sich den Genres der Goethe­zeit fast wie der die Pforten zu einem musi­ka­li­schen Parallel­universum aufsto­ßende Mozart. Dusseks Musik ist ein schwe­bendes Vergnügen, von dem sich schon Prinz Louis Ferdi­nand von Preußen faszi­niert zeigte, als er den Kompo­nisten in zu seinem auch als intel­li­genten Zeit­ge­nossen geschätzten Kapell­meister machte.