Wolfgang Rihm
Klare und verwirrte Musik
von Ruth Renée Reif
11. Februar 2022
Wolfgang Rihm steht im Mittelpunkt des dreiteiligen Konzertzyklus der musica viva in München. Die Reihe der Gegenwartsmusik des Bayerischen Rundfunks feiert ihn anlässlich seines 70. Geburtstages.
„Mein Plädoyer geht für eine undurchschaubare, klare, verwirrte und leidenschaftliche Musik, eine präzise und erstaunte, wie es menschliche Existenz ist“, lautete der Text, den Wolfgang Rihm im Alter von 25 Jahren seiner Musik für drei Streicher voranstellte. Der Geiger Ilya Gringolts, der Bratschist Lawrence Power und der Cellist Nicolas Altstaedt bringen es in der Reihe musica viva zur Aufführung.
Die Reihe der Gegenwartsmusik des Bayerischen Rundfunks widmet Wolfgang Rihm zu seinem 70. Geburtstag einen dreiteiligen Konzertzyklus, der einen Bogen von der Vergangenheit bis in die Gegenwart schlägt. Zum Ausdruck kommt darin auch Rihms Auseinandersetzung mit seiner Arbeit als Komponist. „Orpheus zerrissen – Die Leier zerschlagen – Was geschieht nun?“, fragt er in seinen Stücken des Sängers für Harfe und Ensemble. „Sind Zerrissenheit und Zerschlagensein etwa Merkmale einer Konstitution von Imagination? Derselben, die Maß und Form hervorbringt? Ich weiß es nicht. Also beginne ich zu imaginieren. Mit meinen Mitteln: Musik.“ Die Harfe schlägt Magdalena Hoffmann, und am Pult des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks steht Ingo Metzmacher.
Zu Gast ist auch Jörg Widmann, der das Klarinettenquartett spielt, das Rihm 2003 für ihn komponierte. Und zum Auftakt der Festkonzerte gibt es eine Uraufführung, einen Liederzyklus für Bariton und Klavier, dem sich der Bariton Georg Nigl und Olga Pashchenko widmen.
Weitere Informationen zum Wolfgang-Rihm-Konzertzyklus der musica viva am 8., 9. und 11. März 2022 in München unter: www.br-musica-viva.de