Albrecht Mayer

Singende Oboen­klänge

von Anna Schors

6. Juli 2021

Albrecht Mayer bewegt sich mit seiner Oboe auf Flügeln des Gesanges durch Mozart.

Schon immer wandelte der welt­weit gefei­erte Oboist gerne auf Mozarts Spuren. Jetzt widmet er dem Kompo­nisten ein Solo-Album. Gleich zu Beginn begegnen einander Tradi­tion und Moderne: Das Oboen­kon­zert in F‑Dur war bisher nur als Frag­ment erhalten und wurde von dem Kompo­nisten Gott­hard Oder­matt zur Voll­endung gebracht. Ansonsten wurden sämt­liche Werke eigens für Oboe einge­richtet. Dabei erklingen viele bekannte Melo­dien wie etwa die Motette Ave verum corpus.

Albrecht Mayer
Verleiht Mozarts Melodie spiri­tu­elle Tiefe: Albrecht Mayer

Mit glas­klarem Ton und lücken­losem Legato verleiht Meyer der schlichten Melodie eine spiri­tu­elle Tiefe, die zu Herzen geht. Ange­sichts von Albrecht Mayers gasang­li­chem Spiel ist es folge­richtig, dass das Album auch Bear­bei­tungen zweier Konzert-Arien enthält. Wer Ch’io mi scordi di te schon einmal in gesun­gener Origi­nal­ver­sion gehört hat, dem klingen die Zeilen „non temer amato bene“ (Fürchte dich nicht, Geliebter) noch lange im Gedächtnis nach. Mayers Inter­pre­ta­tion hält dem Original wunderbar stand und beweist ein tiefes Verständnis für Mozarts Musik.

Fotos: Christoph Koestlin