Alessandra Barabaschi

Spur des Wohl­klangs

von Teresa Pieschacón Raphael

22. Oktober 2021

Der Mythos! Alessandra Barabaschi begibt sich in ihrem Buch auf die Spuren des legendären Geigenbauers Antonio Stradivari aus Cremona.

Knapp 400 Gramm wiegen sie und bestehen aus 100 oft nur wenige Milli­meter dicken Teilen. Ihre schönen Namen wie „Lady Tennant“, „Slee­ping Beauty“, „La Cathé­drale“, „Lord Dunn Raven“, „Swan Song“ oder „Messiah“ lassen span­nende Geschichten erahnen. Hunderte Violinen baute Antonio Stra­di­vari. Etliche wurden gestohlen, andere verschwanden auf dem Dach­boden. Ihr Mythos bleibt. 2011 bezahlte ein Unbe­kannter bei einer Inter­net­auk­tion 11 Millionen Euro für „Lady Blunt“. Was macht sie zum Speku­la­ti­ons­ob­jekt? Woher kommt ihr Wohl­klang, von dem viele meinen, er sei unüber­treff­lich? Ist es der Lack, das Holz? Der Grad der Wölbung zwischen Decke und Boden des Instru­ments? Und kann es sein, dass ein kleiner im Instru­ment einge­klebter Zettel darüber entscheidet, ob es sich über­haupt um eine echte „Strad“ handelt? „‚Mein« Stra­di­vari ist kein Zauberer“, stellt die Kunst­his­to­ri­kerin zu Beginn ihres Buches klar und begibt sich auf die Spuren eines Hand­wer­kers aus , der mit der Ferti­gung von Kerzen­ständer und Altären begann, bevor er Fürs­ten­höfe und Päpste mit Instru­menten belie­ferte.