Andrea Kauten
Engagiert betriebenes Wechselspiel
von Thomas Schöberl
16. Oktober 2018
Andrea Kauten stellt auf ihrer Doppel-CD mit dem Savaria Symphony Orchestra unter Ádám Medvecki Werke von Hermann Goetz und Johannes Brahms einander gegenüber.
Hier wird tief im 19. Jahrhundert gegründelt, und das mit Erfolg. Der Komponist Hermann Goetz, geboren 1840 in Königsberg, hatte in der Schweiz sein Glück gemacht. Auf den Opern- und Konzertbühnen in Zürich und Basel wurden seine Werke gefeiert, auch in den Salons schätzte man sie. Goetz pflegte eine Vorliebe für sangliche Melodien und solistische Klangfarben im Orchester. Genau diese Qualitäten zelebrieren nun die Pianistin Andrea Kauten und das Savaria Symphony Orchestra unter der Leitung von Ádám Medvecki in ihrer Einspielung des B‑Dur Konzerts. Auf der Doppel-CD stellen sie ihm das d‑Moll-Konzert von Brahms gegenüber, auch weil, wie man im Booklet erfährt, Brahms sich sehr für die Werke von Goetz einsetzte. Beim Hören erlebt man nicht nur engagiert betriebenes Wechselspiel von Klavier und Orchester, sondern auch von sehr verschiedenen Komponisten, die sich in manchen Details überraschend nahekommen.