Beate Zelinsky | David Smeyers

Aufwüh­lend

von Klaus Kalchschmid

21. Oktober 2021

Beate Zelinsky und David Smeyers bewegen sich auf ihren Klarinetten mit dem Akkordeonisten Krisztián Palágyi durch einen vielgestaltigen musikalischen Kosmos.

Was für eine zwin­gende und doch schräge Kombi­na­tion, die man mehr­fach hören muss: Zwei Klari­netten (Beate Zelinsky, David Smeyers) und das Harmo­nie­in­stru­ment Akkor­deon (Krisz­tián Palágyi). In Jukka Tien­suus Plus IV (1992) mündet ein lustiges Gegen­ein­ander in immer ausge­las­se­nere Minimal Music. Anders Songs and Melo­dies (2019) von Niko­laus Brass: Oft mikro­tonal verkantet und im Ausdruck mal verschattet, glei­ßend hell oder verhuscht, entsteht in sieben (Nacht-)Stücken ein aufwüh­lender Kosmos. Sehr asia­tisch konzen­triert um Einzel­töne krei­send dann Younghi Pagh-Paans Ta-Ryong V (1995), nicht zuletzt durch feines Schlag­werk und ein Akkor­deon, das wie eine Shô klingt. Georg Katzers drän­gend, zögernd, entschwin­dend (2007) geht wieder ins Extrem, und die Einrich­tung der Cello-Stimme für Bass­kla­ri­nette verstärkt den Eindruck von Unruhe und Rast­lo­sig­keit noch, die immer wieder in Erschöp­fung mündet.