Braunfels Hildebrand

Idea­li­siert und mysti­fi­ziert

von Teresa Pieschacón Raphael

23. Mai 2023

Wolfgang Herles stellt in seinem Buch »Felsen in der Brandung« die Künstlerfamilie Braunfels-Hildebrand vor und erzählt von fünf Generationen bedeutender Bildhauer, Komponisten, Musiker, Philosophen und Architekten.

Bereits im Titel kündigt sich das Selbst­bild der deut­schen Künst­ler­fa­milie Braun­fels-Hilde­brand an, die Bild­hauer, Kompo­nisten, Philo­so­phen und Archi­tekten hervor­brachte: von Adolf von Hilde­brand (1847–1921), dem Schöpfer des mäch­tigen Wittels­ba­cher Brun­nens in München, über den wort­ge­wal­tigen Kompo­nisten Walter Braun­fels (1882–1954) bis zu seinem Enkel Stephan Braun­fels, dem Archi­tekten der Pina­ko­thek der Moderne.

Beher­bergt heute das städ­ti­sche Lite­ra­tur­ar­chiv Mona­censia: die Künst­ler­villa des Bild­hauers Adolf von Hilde­brand im Münchner Stadt­teil Bogen­hausen

Trotz profunder Sach­kenntnis erliegt der Autor Wolf­gang Herles dem Pathos, idea­li­siert, stili­siert und mysti­fi­ziert seine Prot­ago­nisten und ihre Zeit – bis in pein­lichste Fami­lien-Anek­doten hinein. Doch es ist der künst­le­ri­sche Nach­lass, an dem gemessen wird: ob in der Musik, den Schriften oder den Bauwerken.

Fotos: Nicola Perscheid