Bündnis 90 / Die Grünen

Forde­rung nach Hilfe für Kultur­schaf­fende

von Ruth Renée Reif

8. November 2022

Die Fraktion der Grünen im Bayerischen Landtag will „schnelle Hilfe“ für die „mit dem Rücken zur Wand“ stehende Live-Kultur erwirken.

Die Frak­tion der Grünen im Baye­ri­schen Landtag hat einen Dring­lich­keits­an­trag einge­bracht. Darin wird die Bayri­sche Staats­re­gie­rung aufge­for­dert, „Kunst- und Kultur­schaf­fende, Kunst- und Kultur­ver­eine, staat­liche und nicht­staat­liche Kultur­in­sti­tu­tionen sowie die Kultur- und Krea­tiv­wirt­schaft, die immer noch massiv unter den Folgen der Corona-Pandemie leiden, bei der Bewäl­ti­gung der Härten von Infla­tion und Ener­gie­krise zu unter­stützen“.

Die Grünen schlagen dazu Ener­gie­kosten- und Miet­kos­ten­zu­schüsse „für freie Bühnen, Konzert­säle, Clubs, Museen, Kinos und sons­tige freie Spiel­stätten, Solo-Selbst­stän­dige, kommu­nale Kultur­in­sti­tu­tionen sowie Laien­musik, Theater und Kunst­ver­eine“ vor. Dazu gelte es, Einnah­me­aus­fälle „im Vergleich zu den Jahren vor 2020“ von freien Spiel­stätten und Solo-Selbst­stän­digen zu kompen­sieren sowie, die staat­li­chen Förder­mittel und Höchst­för­der­summen an die Infla­tion anzu­passen. Außerdem sei ein Förder­pro­gramm „für die bauliche Instand­set­zung und Sanie­rung freier und kommu­naler Spiel­stätten“ notwendig, „um die Ener­gie­kosten lang­fristig zu senken“.

Sanne Kurz

»Ohne Hilfe steht der Kultur­sektor vor dem Abgrund«

„Ohne schnelle Hilfe steht der gesamte Kultur­sektor vor dem Abgrund – wir müssen die Menschen, die Infra­struktur wie Vereine und Insti­tu­tionen, unsere kultu­relle Viel­falt und krea­tive Inno­va­ti­ons­kraft und auch einen rele­vanten Wirt­schafts­faktor schützen“, betont die kultur­po­li­ti­sche Spre­cherin der Land­tags-Grünen, Sanne Kurz. Die Land­tags­frak­tion ihrer Partei hatte im Oktober 2022 Insti­tu­tionen, Künst­le­rinnen und Künstler im Baye­ri­schen Landtag nach ihrer Lage gefragt. Dabei zeigte sich, dass Kultur in Bayern ohne entspre­chende Gegen­maß­nahmen „noch einen Winter“ nicht durch­stehe: Band­räume und Bühnen seien teurer geworden, die Live-Szene beklage weniger Publikum nach der Pandemie, Vorver­käufe gingen zum Teil gegen Null, und es herr­sche Mangel „an wich­tigen Dingen für Live-Kultur überall“.

Fotos: Chris Mueller