Anja Lechner & Pablo Márquez
Cellogesang
von Guido Krawinkel
19. Dezember 2018
Anja Lechner und Pablo Márquez spielen die Lieder Franz Schuberts auf Klavier und Cello, als wären sie dafür geschrieben.
Die Affinität zur menschlichen Stimme, die dem Violoncello gerne zugeschrieben wird, ist offenkundig. Wenn es um das Streichinstrument geht, ist so gut wie immer vom „Singen“ die Rede: von einem singenden Tonfall, einem sanglichen Spiel womöglich oder wie gesungen anmutenden Kantilenen, die das Cello zu spielen hat. Die Idee, Lieder auf dem Cello zu spielen, liegt deshalb nicht allzu fern, ebenso wie jene, das Klavier durch eine Gitarre zu ersetzen. Zumindest im Falle von Franz Schubert, dessen Vorliebe für dieses Instrument nicht zuletzt im Rahmen der Schubertiaden verbrieft ist. Hier funktioniert das bestens. Anja Lechner und Pablo Márquez spielen Lieder und andere Werke Schuberts – u. a. die Arpeggione-Sonate – so, als wären sie für diese Besetzung geschrieben worden. Ein nettes Aperçu sind drei Nocturnes des Schubert-Zeitgenossen Friedrich Burgmüller.