Chor des Bayerischen Rundfunks
Klangpracht
17. Dezember 2018
Spirituelle Momente innerer Einkehr beschert der Chor des Bayerischen Rundfunks mit Mozarts großer "c-Moll-Messe".
War Mozart gläubig? Hat er seine c‑Moll-Messe 1782 als Danksagung für die Genesung seiner Verlobten Constanze Weber komponiert? Oder war er nur von der „Seuche des weltlichen prunkenden Leichtsinns“ infiziert, wie ein enttäuschter E. T. A. Hoffmann Mozarts (und auch Haydns) sakralem Werk vorwarf? Tatsächlich übt diese Messe einen unwiderstehlichen Sog aus – auch wenn sie nie vollendet wurde. In Howard Armans Interpretation, die Clemens Kemmes rekonstruierte Fassung verwendet, steht nicht das Bekenntnis, die fromme Textausdeutung, im Vordergrund. Auf Klangpracht und die Strahlkraft der Chorstimmen kommt es ihm an. Auf Wortverständlichkeit nicht unbedingt. Das entbindet die Messe ihrer liturgischen Aufgabe, profaniert sie. Vielleicht war dies auch Mozarts Absicht. Für spirituelle Momente innerer Einkehr sorgt der innig expressive Gesang von Christina Landshamer.