Clara Andrada
Beseelt vielfarbig
4. März 2020
Clara Andrada und das Frankfurter Rundfunk-Sinfonieorchester unter Jaime Martín spielen Flötenkonzerte von Carl Nielsen, Jacques Ibert, Malcolm Arnold.
Mit Clara Andrada de la Calle aus Salamanca stellt sich eine Flötensolistin ersten Ranges mit drei bedeutenden Flötenkonzerten des 20. Jahrhunderts vor, die allesamt musikantische Verve mit aparter Poesie und struktureller Raffinesse verbinden. Das späte Konzert von Carl Nielsen in seiner übermütigen, oft fast collageartig anmutenden Bizarrerie die größte Herausforderung an alle Beteiligten, und das Frankfurter Rundfunk-Sinfonieorchester unter Jaime Martín schlägt sich respektgebietend. Der Klang der Solistin ist aufnahmetechnisch beträchtlich angehoben, und man hört alles. Iberts berühmtes Konzert mit seinem spanischen Finale bleibt ein herrliches Werk mit einem berückenden Mittelsatz, und Malcolm Arnolds Erstes Flötenkonzert mit Streichorchester von 1954 besticht mit wunderbar couragiert ausgehörten Vorhaltsharmonien und einem Schwung, der beflügelt. Clara Andradas Spiel ist makellos, beseelt im vielfarbigen Ton und inspirierend.