Die Kultur-Positionen der Parteien
Der CRESCENDO-Klassik-O-Mat
von Axel Brüggemann
19. September 2021
Alle im Bundestag vertretenen Parteien (außer der CDU) wurden nach ihren Positionen zur Kultur und Klassik befragt. Antworten variieren von Förderungen für klassische Musik bis hin zur Verankerung von Kultur als Staatziel im Grundgesetz.
Unser Kolumnist Axel Brüggemann hat alle im Bundestag vertretenen Parteien (mit Ausnahme der AfD) angeschrieben und sie nach ihren Positionen zu Kultur und Klassik befragt. Alle haben geantwortet – mit Ausnahme der CDU (sie ist mehrfach erinnert worden, unter anderem durch Mails an die kulturpolitische Sprecherin Elisabeth Motschmann und den Assistenten von Kulturstaatsministerin Monika Grütters). Hier die Antworten zu den einzelnen Klassik-Themengebieten.
Durch welche Anstrengungen hat Ihre Partei sich in den letzten Jahren besonders für die Kultur der klassischen Musik eingesetzt?
SPD: Im Deutsche Bundestag haben wir uns maßgeblich dafür eingesetzt, dass viele Bundesmittel für die klassische Musik bereitgestellt wurden, zum Beispiel mit Zuschüssen für Einrichtungen auf dem Gebiet der Musik, Literatur, Tanz und Theater mit insgesamt 57,6 Mio. Euro im Jahr 2020: Die Bayreuther Festspiele wurden damit gefördert, das Beethoven Haus in Bonn und die Barenboim-Said Akademie in Berlin. Außerdem erhielten viele unterschiedliche Projekte wie etwa das Mitteldeutsche Barockmusikprojekt oder die Händel-Festspiele Förderungen. Auch die Hauptstadtkultur wurde beispielsweise durch Förderung der Berliner Philharmoniker unterstützt, die auch für die kulturelle Repräsentanz Deutschlands von besonderer Bedeutung sind. Ebenso über Bundesförderung des Deutschen Musikrates laufen Wettbewerbe im Land wie „Jugend musiziert“ oder der Deutsche Orchester- oder Chorwettbewerb.
GRÜNE: Die Pandemie wirkt wie ein Kontrastmittel. Sie hat uns als Gesellschaft ins Bewusstsein gerufen, wie prekär die Arbeitsbedingungen für viele Künstler*innen und Kreativen sind. Zugleich wurde schmerzlich klar was fehlt ohne die Begegnung mit Kunst. Es fehlt ein gesellschaftlicher Resonanzraum für Selbstreflektion, Konfrontation, Inspiration und auch für Trost. Kultur gehört für uns Grüne zur Daseinsvorsorge und die freie Kunst zur Substanz einer lebendigen Demokratie. Es war uns wichtig, die besondere Schutzwürdigkeit von Kunst und Kultur auch in die Bevölkerungsschutzgesetzen hinein zu verhandeln, wo sie zunächst unter Freizeitbeschäftigungen aufgelistet wurden. Und, damit sich der Bund nicht nur in Krisenzeiten der Kulturfinanzierung besonders verpflichtet fühlt, wollen wir ein Staatziel Kultur im Grundgesetz verankern. Zukünftig muss es dann heißen: „Der Staat schützt und fördert die Kultur in ihrer Vielfalt“. Dies ist allerdings auch mit den Anspruch verbunden, diese Vielfalt in staatlich geförderten Einrichtungen im Sinne von Geschlechtergerechtigkeit und Diversität bei der Besetzung von Orchestern und Leitungspositionen auch abzubilden.
FDP: Die Kultur- und Kreativwirtschaft litt und leidet letztlich noch immer in erheblichem Maß an den Folgen des staatlich verordneten Shutdown aufgrund der Corona-Pandemie. Wir Freie Demokraten haben uns in der Pandemie immer für die selbständigen Musikerinnen und Musiker stark gemacht: Bund und Länder hatten umfangreiche Schutzschirme – Zuschüsse, Kredite und Darlehen – für coronabedingte Notlagen von Solo-Selbstständigen, Kleinunternehmen und Unternehmen gespannt, die auch die Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft nutzen. Die Hilfspakete der Bundesregierung waren jedoch lange Zeit nicht passgenau und zielführend, wir haben uns hier immer für Nachsteuerungen eingesetzt. Insbesondere im Falle der Solo-Selbständigen. Die FDP-Bundestagsfraktion hat frühzeitig neben dem u.g. Antrag in der Initiative „Kultur- und Kreativwirtschaft krisen- und zukunftsfest gestalten“ einige Forderungen dazu eingebracht. In verschiedenen Veranstaltungen, unter anderem mit der Veranstaltungswirtschaft und Christian Lindner oder zur „Zukunft der deutschen Orchester“ haben wir uns sowohl mit der Popmusik, als auch mit klassischer Musik auseinandergesetzt.
LINKE: Wir treten dafür ein, dass Kulturförderung als Pflichtaufgabe angesehen wird, d. h. der Staat schützt nicht nur Kunst und Kultur, sondern er fördert sie – so auch die klassische Musik. Eine Stärkung der freien Ensembles und Orchester in Deutschland muss auf verschiedenen Ebenen erfolgen. Zunächst wollen wir die Bundeskulturförderung insgesamt nachhaltiger, prozesshafter, unbürokratischer und weniger projektorientiert gestalten. In diesem Sinne sind langfristige Stipendienprogramme sinnvoll, die eine Rücklagenbildung ermöglichen, wie auch die Weiterführung der Flexibilisierung des Zuwendungsrechts von Fördermitteln. Damit Interessenvertreter*innen gut ihren Aufgaben, wie z. B. administrativen Tätigkeiten und Management nachgehen können, müssen sie zeitlich und finanziell gestärkt werden. Zudem brauchen wir Bundesregularien, die verstärkt »Freiräume« berücksichtigen, die für eine partizipative Nutzung dienen sollen.
In der Pandemie haben besonders Soloselbständige KünstlerInnen das Gefühl gehabt, von der Politik im Stich gelassen zu werden. Was will Ihre Partei tun, damit das nicht erneut passiert ?
SPD: Um den Lebensunterhalt von Soloselbständigen zu sichern, wurden zahlreiche Sofort- und Überbrückungshilfen sowie Sozialschutzpakete auf den Weg gebracht. Damit konnten Kulturschaffende finanzielle Engpässe beim Lebensunterhalt überbrücken und laufende Betriebskosten wie Mieten, Kredite für Betriebsräume oder Leasingraten begleichen. Mit dem Rettungspaket „Neustart Kultur“ wurden für die Rückkehr des Kulturbetriebs aus dem Lockdown über 2 Milliarden Euro bereit gestellt, damit soll es auch über 2021 hinaus Nothilfen geben. Wir werden das System sozialer Sicherung so weiterentwickeln, dass Kulturschaffende und Kreative (und andere Solo-Selbständige wie Kulturvermittler*innen) auch in freien und hybriden Beschäftigungsformen besser und vor allem krisenresilient abgesichert sind. Neben der für uns unverhandelbaren Künstlersozialversicherung und den bereits erreichten Verbesserungen in der Renten- und Krankenversicherung geht es vor allem um die weitere Öffnung der sozialen Sicherungssysteme. Wir wollen die Arbeitslosenversicherung so weit zu einer Arbeitsversicherung weiter entwickeln, dass sie auch der freiwilligen Versicherung gegen Einnahmeausfälle offensteht. Darüber hinaus werden wir die Regelungen für die oftmals unständig oder nur kurzzeitig befristet Beschäftigten zum Beispiel im Bereich des Films und der Theater vereinfachen, um die soziale Absicherung zu verbessern. Hierzu gehört auch, dass Kulturförderung eine auskömmliche Finanzierung des Lebensunterhalts zum Beispiel durch Mindestgagen und Ausstellungshonorare für freischaffende Künstler*innen sicherstellt.
GRÜNE: Wir fordern für die Zeit der Corona-Krise schnelle und pragmatische Hilfe in Form eines Existenzgeldes von 1.200 Euro. Baden-Württemberg hatte das erfolgreich vorgemacht. Die Bundesregierung, insbesondere die SPD, hat sich gegen das Existenzgeld gestellt. Und das obwohl Berlin und andere Länder, wie auch Bayern, dem Beispiel gefolgt sind. Insgesamt wollen wir die Künstlersozialkasse (KSK) finanziell stärken. Wir wollen für Selbständige die Möglichkeit erleichtern, sich freiwillig in der Arbeitslosenversicherung weiter zu versichern. Bei kulturellen Werken muss für Urheber*innen zudem endlich eine angemessene Vergütung sichergestellt werden. Über die Dauer der Pandemie hinaus wollen wir die soziale Lage von Künstler*innen und Kreativen verbessern. Dazu gehört die Einführung eines allgemeines Mindesthonorar als absolute Untergrenze für zeitbasierte Dienstleistungen und branchenspezifische Mindesthonorare für bestimmte Werke und Dienstleistungen, die von den Akteurinnen und Akteuren der Branche selbst ausgehandelt werden sollen und auf Antrag der Branchenverbände für allgemeinverbindlich erklärt werden können. Zur besseren sozialen Absicherung von Soloselbstständige auch in der Kultur- und Medienbranche tragen zudem unsere grüne Bürgerversicherung und die Garantierente sowie ein leichterer Zugang zu den sozialen Sicherungssystemen bei.
FDP: Wir haben seit Beginn der Krise gefordert, die Lebensrealität von Künstlerinnen und Künstlern, also vor allem der Soloselbständigen, anzuerkennen und wertzuschätzen. Praktisch heißt das: Die Hilfen hätten von Anfang an auch für Lebenshaltungskosten und damit einen Unternehmerlohn geöffnet werden müssen. Die erst im Januar 2021 eingeführte und bis September geltende „Neustarthilfe für Selbständige“ ist – auf dann 18 Monate Pandemie bezogen – kein adäquater Unternehmerlohn. Wir fordern, die freiwillige Versicherung in der Arbeitslosenversicherung weiter zu öffnen, damit sich Selbstständige leichter gegen das Risiko einer Arbeitslosigkeit versichern können. Ebenfalls wollen wir uns um Rechtssicherheit für den Status als freischaffender Künstler/Künstlerin kümmern. Wir fordern daher eine Reform des Statusfeststellungsverfahrens. Die Künstlersozialversicherung ist eine der tragenden Säulen der sozialen Absicherung vieler Kreativer, die wir erhalten und stärken wollen. Wir Freie Demokraten setzen uns für eine Erhöhung des Bundeshaushalts für die nationale und internationale Kulturförderung ein.
LINKE: Wir fordern die Einbeziehung aller in die gesetzlichen Sozialsicherungssysteme (Renten‑, Kranken‑, Pflege- und Arbeitslosenversicherung), um eben auch die soziale Absicherung von unstetig Beschäftigten und Soloselbstständigen zu verbessern. Wir fordern verbindliche Mindeststandards der Honorierung in der freien Kunst- und Kulturarbeit, branchenspezifische Honoraruntergrenzen und eine rechtlich abgesicherte Ausstellungsvergütung für bildende Künstler*innen. Die Künstlersozialkasse muss für weitere Berufsgruppen geöffnet und der Bundeszuschuss erhöht werden. Grundsätzlich will LINKE. die Kulturbranche krisenfest gestalten und eine nachhaltige, prozesshafte, unbürokratische und weniger projektorientierte Bundeskulturförderung.
Die Kultur der Stadt- und Staatstheater in Deutschland ist einmalig. Aber in den letzten Jahren wurden viele Theater fusioniert, bei anderen wird gespart. Wie will Ihre Partei sich für diese einmalige Kulturlandschaft einsetzen?
SPD: Wir wollen die Mittel bereitstellen, damit Kunst entstehen kann und Kultureinrichtungen allen offenstehen, vom Theater bis zur Musikschule. Eine entscheidende Aufgabe ist es daher für uns, die Kommunen auch finanziell dauerhaft in die Lage zu versetzen, Kunst und Kultur aus eigener Kraft zu fördern. Unser Ziel ist es, bundespolitische Kultur-Initiativen besser mit den jeweiligen regionalen Gegebenheiten abzustimmen und nach Möglichkeit so eng zu verzahnen, dass Bund, Länder und Kommunen effektiv gemeinsam statt nebeneinander an der Stärkung der Kultur arbeiten. Wir wollen die kulturpolitischen Spitzengespräche zu einem bundesweiten Kulturplenum weiterentwickeln, in dem neben Kommunen, Ländern und Bund auch Kulturproduzent*innen, ihre Verbände und die Zivilgesellschaft vertreten sind, um einen neuen Kulturkonsens über die Aufgaben und Verfahren der Kulturpolitik, ein kulturelles Bündnis der Vielfalt und Freiheit zu erarbeiten. Wir wollen Kultur als Staatsziel im Grundgesetz verankern. Wir wollen eine Weiterentwicklung bestehender Förderlogiken hin zu inhaltlich strukturbildenden Maßnahmen und Impulsen. In jeder Struktur müssen aber freie Kunstproduktionen möglich sein.
GRÜNE: Kulturförderung ist in erster Linie Ländersache bzw. 80 Prozent der Orchester und Theater in Deutschland werden von Kommunen getragen. Sie sind, wie viele andere Kultureinrichtungen und ‑sparten, derzeit akut von Kürzungen bedroht, da viele Kommunen Corona-bedingt Mindereinnahmen verzeichnen. Umso ernstzunehmender ist die Nachricht, dass 42 Prozent der Kommunen zukünftig ihre Kulturausgaben kürzen müssen. (Im Sportbereich sind es 32 Prozent.) Diese alarmierenden Zahlen bestätigen die Problemanzeigen aus der Kulturszene, wie zuletzt von der Deutschen Orchestervereinigung. In unserem Wahlprogramm setzen wir uns daher für eine Stärkung der Kommunalfinanzen ein. Das schon angesprochene Staatziel Kultur auf Bundesebene kann für die Kommunen im Übrigen als Vorbild dienen, Kultur auch in den Kommunen als Pflichtaufgabe anzusehen. Als Voraussetzung hierfür wollen einen Fonds zum Schutz von Kultureinrichtungen einrichten. Kultur muss sich allerdings, wenn sie ihrer gesellschaftlichen Bedeutung gerecht werden will, auch breiter aufstellen. Das Ziel muss es sein, bestehenden sozialen und finanziellen Hürden abbauen und auch baulich inklusiver werden. Kostenloser Eintritt für Schüler*innen in staatlichen Museen oder Sonntagsöffnungen von Bibliotheken führen in die richtige Richtung. Kultur muss endlich wirklich für jede und jeden da sein.
FDP: Wir Freie Demokraten setzen uns für eine Erhöhung des Bundeshaushalts für die nationale und internationale Kulturförderung ein. Dabei achten wir jedoch darauf, uns nicht in kommunale Zuständigkeiten einzumischen. Kulturförderung ist keine Subvention, sondern eine Investition in die Zukunft unseres Landes. Wir wollen einen Anstieg der institutionellen Förderung zur Stärkung der Institutionen in ihrer Unabhängigkeit. Damit wird Deutschland seiner Rolle als Kulturnation gerecht. Wir Freie Demokraten setzen uns dafür ein, Kultur als Staatsziel im Grundgesetz durch Aufnahme des Artikels 20b mit dem Satz „Der Staat schützt und fördert Kultur“ festzuschreiben.
LINKE: Wir stellen uns gegen die Ökonomisierung und Privatisierung von Aufgaben der Daseinsvorsorge. Kultur liegt vorrangig im Aufgabenbereich der Länder und Kommunen. Das Kooperationsverbot zwischen Bund und Ländern muss beendet werden. Wir wollen Kultur als Gemeinschaftsaufgabe und ein Staatsziel Kultur im Grundgesetz, um den kooperativen Kulturföderalismus zu stärken. Wir wollen eine*n Bundeskulturminister*in mit Kabinettsrang und ein Kulturministerium, um die Belange der Kultur gegenüber anderen Ressorts sowie auf europäischer Ebene wirksamer vertreten zu können.
Ein großer Träger der klassischen Musik sind die Rundfunkanstalten, teure Orchester werden noch immer durch Rundfunkgebühren gezahlt. Hat dieses Modell eine Zukunftsperspektive?
SPD: Wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk, stehen auch seine Orchester für Vielfalt und hohe Qualität. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat die wichtige Aufgabe, ein vielfältiges und ausgewogenes Angebot zu senden. Er stellt die Meinungsfreiheit und ‑vielfalt sicher und fördert zugleich die kulturelle Bildung. Bei der Kultur sollte daher nicht gekürzt werden. Es geht allerdings um die breite Akzeptanz des Rundfunks in der Bevölkerung. Die SPD unterstützt daher die Länder in den Reformbemühungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
GRÜNE: Der öffentlich-rechtlichen Rundfunk hat sowohl einen Informations‑, wie einen Bildungs- und einen Kulturauftrag. Wir setzen uns für eine Finanzierung ein, die diesem besonderen Auftrag entspricht und einem definierten Programmauftrag folgt. Und, wie wir im Wahlprogramm betonen, muss der öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der von allen finanziert wird, auch alle erreichen. „Die Mediatheken der Öffentlich-Rechtlichen sollen bei angemessener Vergütung der Urheber*innen dauerhaft zugänglich und europäisch verzahnt werden“, heißt es weiter in unserem Wahlprogramm.
FDP: Wir sind der Meinung, dass sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk primär auf die Bereiche Kultur, Nachrichten, politische Bildung und Dokumentationen konzentrieren sollte. Wir einen moderneren und schlankeren öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der sich auf bestimmte Bereiche konzentrieren soll. Die Fraktion der Freien Demokraten im Deutschen Bundestag hat hierzu eine Initiative eingebracht („Öffentlich-rechtlicher Rundfunk – Zukunftsfest machen und gesellschaftliche Akzeptanz erhöhen“). In Bezug auf Orchester, Chöre und Ensembles fordern wir dort, diese zu erhalten und mittelfristig in eine überwiegend staatliche Finanzierung mit einer schlanken und dezentralen Verwaltung zu überführen.
LINKE: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk (ÖRR) steht für mediale Teilhabe und Grundversorgung. DIE LINKE setzt sich für einen starken ÖRR ein, der auf veränderte Mediennutzungen reagiert und journalistische Qualität sowie neben Nachrichten und Informationen auch umfassende Perspektiven, Bildung, Unterhaltung, Sport und eben kulturelle Vielfalt bieten muss. Weitergehend sind Kooperationen zwischen öffentlich-rechtlichen Sendern und Kultureinrichtungen von Interesse.
Können Sie einen Komponisten (und / oder ein Werk) nennen, dem /der sich Ihre Partei besonders nahe fühlt?
SPD: Eine schwierige Frage: In unserer Partei engagieren sich über 400.000 Menschen mit ganz unterschiedlichen Musikgeschmäckern. Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie zum Beispiel ist aber sicher ein Meisterwerk, das alle vereint, insbesondere mit dem Chorfinale“ Ode an die Freude“. In diesem Werk geht es um Frieden und Völkerverständigung.
GRÜNE: Das ist schwierig zu beantworten. Der Musikgeschmack in meiner Partei ist divers. Einige spielen in Bands, Orchestern oder singen in Chören. Die Bandbreite reicht von Rap, Hip-Hop bis zur Klassik. Ich (Erhard Grundl) war Mitglied der Rock-Band „Baby You Know“. Aber, als Europa-Partei, ist vielleicht Beethoven für uns ein großer gemeinsamer musikalischer Nenner.
FDP: Sich auf ein Werk oder einen Komponisten/Komponistin festzulegen wird der Vielseitigkeit der Partei nicht gerecht. Ein sehr naheliegendes Werk stellt Beethoven, mit dem 4. Satz der 9. Symphonie, Ode an die Freude dar, welche die Europaverbundenheit der Partei widerspiegelt. Da dieses Stück allerdings von jeder europanahen Partei genannt werden könnte, möchten wir noch eine weitere Komponistin nennen der wir uns nahe fühlen. Die Videospiel-Komponistin und Freiberuflerin Yoko Shimomura verkörpert die parteilichen Aspekte der Innovation, Selbstständigkeit, sowie Digitalisierung. Ein weiteres Werk zu dem wir eine gewisse Verbundenheit spüren, stellt das Volkslied „Die Gedanken sind frei“ dar.
LINKE: Wir bringen in der LINKEN als demokratische Sozialistinnen und Sozialisten, demokratische Linke mit unterschiedlichen politischen Biografien, weltanschaulichen und religiösen Einflüssen zusammen. Von daher anerkennen wir auch, die verschiedenen kulturellen und musikalischen Vorlieben, singen zu unseren Parteitagen aber sehr gerne und traditionell „Die Internationale“ von Pierre Chretien Degeyter und Eugène Edine Pottier.