Diana Damrau

Sehn­sucht und Innig­keit

von Fabian Stallknecht

16. April 2020

Diana Damrau widmet sich dem Liedschaffen von Richard Strauss. Der Pianist Helmut Deutsch und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Mariss Jansons begleiten sie.

Für die Klavier­lieder von gibt es zwei Inter­pre­ta­ti­ons­an­sätze, die beide für sich stimmig und doch diame­tral entge­gen­ge­setzt sind: Die einen denken vom Klang her und über­tragen die Fülle seiner großen Opern­par­tien und Mono­loge auf die Klein­form des Liedes, die anderen setzen auf leben­dige Text­ge­stal­tung durch die von Wort­be­to­nung und Klang­farbe. gehört zur letz­teren Frak­tion. Ihr Vortrag lebt vom narra­tiven Moment, wobei sie jedem Lied, jeder Geschichte und jedem lyri­schen Ich einen präzise und emotional gezeich­neten Charakter gibt.

Die Stimme klingt, nament­lich in der Mittel­lage, natür­lich gereift, hat aber nichts von ihrer quir­ligen Leich­tig­keit, Flexi­bi­lität und jugend­li­chen Frische verloren. So gelingen ihr die Ausdrucks­nu­ancen von Sehn­sucht, Unge­duld, Koket­terie und Innig­keit glei­cher­maßen berüh­rend. Nicht „begleitet“, sondern getragen und zusätz­lich erleuchtet wird die Sängerin von Helmut Deutsch am Flügel und in den Vier letzten Liedern von Mariss Jansons und dem BR-Sympho­nie­or­chester.