Die Playlist von...
Martin Fröst
7. Juni 2020
Martin Fröst schuf nach Opern und Oratorien von Antonio Vivaldi drei neue Klarinettenkonzerte. CRESCENDO verrät er seine Lieblingsaufnahmen.
„Vivaldi“ betitelt der Klarinettist Martin Fröst sein neues Album, das er mit dem Concerto Köln aufgenommen hat. Mit dem Komponisten Andreas N. Tarkmann schuf er dafür aus Vivaldis Opern und Oratoriengesängen drei neue Klarinettenkonzerte.
In Werken Neuer Musik, erläutert Fröst das Projekt, höre er mitunter Schichten der Vergangenheit. Die gesamte Musikgeschichte sammle sich in einem neuen Werk. Wie Literatur aus Literatur entsteht, kommt auch der Musik die Eigenschaft eines Steinbruchs zu. Komponierte Musik wird zum Material für neue Kompositionen. Fröst beschreibt es als faszinierendes Gefühl, Kreuzungen in der Musikgeschichte zu entdecken, an denen Vergangenheit und Gegenwart zusammentreffen und zu erkennen, wie Musik immer wieder erschaffen werde. „Auf diese Weise schaffen wir die Musikgeschichte“, betont er.
Sein Album sieht er als eine Neuschöpfung der Vergangenheit. Ausgangspunkt sei die Frage gewesen, was Vivaldi komponiert hätte, wenn er nicht nur eine Schalmei, sondern bereits eine technisch entwickelte Klarinette gehabt hätte. „Das Album war eine fantastische Reise für mich,“ sagt Fröst.
Die Playlist von Martin Fröst
1. Claudio Arrau | Beethoven: Klavierkonzert Nr. 4
Mit dieser Musik kann ich mich völlig identifizieren.
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2. Anna Moffo | Rachmaninoff: Vocalise (live)
Wunderbar – hören Sie es sich einfach an!
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3. Teodor Currentzis & MusicAeterna | Mahlers 6. Sinfonie & die Mozart-Opern
Currentzis hat eine faszinierende Obsession, die musikalischen Details richtig zu gestalten – er ist der Dirigent der Zukunft und genau die Art von Musiker, die die Klassik heute braucht.
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4. Janine Jansen | Bach (Inventionen und Partiten)
Wie ein wilder Vogel, der sehr hoch fliegt. Wahre Schönheit!
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5. Iván Fischer | Brahms« Ungarische Tänze (Budapest Festival Orchestra)
Großartige Bearbeitungen von einem großartigen Dirigenten.
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6. Prince | Solo vom Album „Come“
Ein relativ unbekannter Song, Prince singt hier A Cappella und nutzt seine Stimme, wie niemand sonst in diesem Genre es kann.
7. Géza Anda | Bartók Klavierkonzert Nr. 3
Bei den Gedenkkonzerten zu Andas Geburtstag habe ich dreimal hintereinander gespielt, als ich Mitte 20 war, und so seine Art zu spielen kennengelernt. Bei dieser Gelegenheit lernte ich auch den Dirigenten und Mäzen Paul Sacher kennen, der mir erzählte, wie er dabei half, Musikgeschichte zu schreiben. So bekam ich eine persönliche Verbindung zu Andas Aufnahmen.
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8. Philippe Jaroussky | Vivaldi: Vedrò con mio diletto
Expressiv, zerbrechlich, subtil und aggressiv in einer raren Kombination.
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