Tianwa Yang

Eine Band­breite von Affekten

von Fabian Stallknecht

5. Juli 2019

Tianwa Yang widmet sich den drei Violinkonzerten, die Wolfgang Rihm zwischen 1992 und 2009 komponierte.

Sind das drei Violin­kon­zerte, die nicht so genannt werden, oder haben wir es mit einem Zyklus zu tun, mit drei Einzel­werken, die kompo­si­to­risch und emotional ein Ganzes ergeben? Solche Quer­ver­bin­dungen kennt man von durchaus und auch die Folge dieser Stücke für Violine und Orchester, entstanden zwischen 1992 und 2009, entwi­ckelt eine nach­voll­zieh­bare drama­tur­gi­sche Logik; von der zarten, fast esote­ri­schen Verin­ner­li­chung in „Gesun­gene Zeit“ über das scherz­o­haft vergnügte „Lichtes Spiel“ bis hin zum thea­tra­lisch bewegten „COLL’­ARCO“ zeigt Rihm mit iden­ti­scher Beset­zung eine große Band­breite von Affekten. Die Inter­pre­ta­tion von und des Diri­genten Darrell Ang bewegt sich tech­nisch auf hohem Niveau, der Klang ist trans­pa­rent, ausdif­fe­ren­ziert und clean, leider eine Spur zu neutral und kühl für den Ausdrucks­mu­siker Rihm.