Till Fellner

Eleganz und Ruhe

von Jens Laurson

6. Februar 2019

Der Pianist Till Fellner spielt Beethoven und Liszt, und sein Glamour-freier Ansatz, sein feines Spiel und sein frischer Zug nach vorn machen Lust auf mehr von ihm.

In einer Zeit von gehypten, PR-Agentur gestrie­gelten Instru­men­ta­listen sticht Till Fellner – sob seiner zumin­dest schein­baren Zurück­hal­tung – eben nicht heraus. Als -Lieb­ling zwar durchaus mit Vorschuss­lor­beeren auf den Solis­ten­par­cours entlassen, scheint sich seine Karriere etwas verhalten entwi­ckelt zu haben und Fellner selber perma­nent unter­schätzt zu werden. Da erfreut diese Neuerschei­nung, auch wenn die Einspie­lungen schon 16 (Liszts erstes Buch der Années de pèle­ri­nage) bzw. zehn (Beet­ho­vens Opus 111) Jahre alt sind. Fellner ist kein Liszt-Prügler: Sein Liszt ist betö­rend, moderat, subtil. Sein Glamour-freier Ansatz, sein feines Spiel und gerade in Vallée d’Ober­mann sein frischer Zug nach vorn, machen Lust auf mehr und Neues von Fellner. Der Beet­hoven – eine abtrün­nige Note zum Ende des Allegro con brio sowie Applaus verraten die live-Natur der Aufnahme – besticht durch Eleganz und Ruhe.