Sophie Karthäuser

Entzü­ckendes Bestia­rium

von Klaus Kalchschmid

24. Dezember 2018

Ein entzückendes Bestiarium besingen die Sopranistin Sophie Karthäuser und der Countertenor Dominique Visse, begleitet von Eugene Asti am Klavier.

Kaum möglich, all die Tiere aufzu­zählen, die in den „mélo­dies“ fran­zö­si­scher Kompo­nisten wie Debussy und Ravel, und , und , oder von der raffi­niert humor­voll gestal­tenden Sophie Kart­häuser zum Leben erweckt werden. Die duftig zarten, oftmals launigen Minia­turen, in denen Fisch, Zikade oder Grille, ein Schwan, ein Baum mit weinenden Vögeln oder ein großer, fetter Trut­hahn im Mittel­punkt stehen, werden von der flie­ßend eleganten, stets fein abge­tönten Klavier­be­glei­tung Eugene Astis charak­te­ri­siert oder elegant umspielt. Meist stehen die Tiere nicht für sich, sondern spenden Trost wie eine Nach­ti­gall oder sind als nektar­saugender Kolibri Sinn­bild des sich nach Küssen sehnenden ­Liebenden. In diesem entzü­ckenden „Bestia­rium“ darf Rossinis „Katzen­duett“ nicht fehlen: eng geschmiegt an Coun­ter­tenor Domi­nique Visse, schnurrt und miaut da verliebt die Sopra­nistin.