Felix Klieser

Was für ein Klang!

von Guido Krawinkel

22. Februar 2021

Felix Klieser interpretiert die barocken Meister Bach, Händel, Vivaldi & Co. differenziert und voll Seele.

Wie von einem alten nieder­län­di­schen Meister gemalt, prangt der Hornist in pasto­raler Pose auf dem Cover: in edlen Pastell­tönen, mit Talar und Mühl­stein­kragen. Das ist würdig und recht, möchte man meinen, denn Klieser, der hier von den Chaarts-Chamber Artists begleitet wird, spielt so himm­lisch, dass diesem durchaus mit einem Augen­zwin­kern zu sehenden Portrait in jedem Fall ein Körn­chen Wahr­heit inne­wohnt. Was für ein Klang! Das möchte man schon nach den ersten Takten ausrufen.

Chaarts Chamber Artists
Das größte Streich­quar­tett: die Chaarts-Chamber Artists, 2010 in der gegründet

Klie­sers Ton ist unend­lich schön und kulti­viert, er phra­siert elegant, aber genau. Und er gibt dem Schön­klang auch eine Seele, sonst wäre diese Musik denkbar lang­weilig. Stil­pu­risten mögen ange­sichts der Bear­bei­tungen baro­cker Schlager von Bach, Händel, Vivaldi & Co., die Klieser und die Musiker des vorzüg­li­chen Chaarts-Kollek­tivs anein­an­der­reihen, viel­leicht die Nase rümpfen, doch eigent­lich geht es kaum schöner. Denn die Musik wird zwischen den Tönen nicht mit pseu­do­ro­man­ti­schem Schwulst zuge­kleis­tert, sondern unge­mein diffe­ren­ziert musi­ziert.