Franz Welser-Möst "Die Stille, die ich meine" (Christian Brandstätter Verlag)

Franz Welser-Möst

Erfah­rung exis­ten­zi­eller Stille

von Antoinette Schmelter-Kaiser

9. August 2020

Franz Welser-Möst erzählt in seinem Buch von seiner Suche nach der Stille und unternimmt eine Reise durch 60 Jahre Lernen.

Dass ein Diri­gent über Stille schreibt, wirkt erstaun­lich. Doch für ist sie ein wich­tiger Wegbe­gleiter. Sein Schlüs­sel­er­lebnis war ein schwerer Unfall, bei dem er mit 18 Jahren die erste Erfah­rung exis­ten­zi­eller Stille machte. Danach suchte er sie bewusst, als Trost, Gegenpol zur Schnell­le­big­keit und „Dezi­bi­li­sie­rung“ der Welt – in der Natur, beim Yoga, Wandern oder in seiner Biblio­thek. Auf 191 Seiten unter­nimmt Welser-Möst in seinem Buch Als ich die Stille fand eine „Reise durch 60 Jahre Lernen“. Gleich­zeitig gibt er Einblicke in sein inten­sives Erar­beiten von Inter­pre­ta­tionen und übt Kritik an einer „Erre­gungs­ge­sell­schaft“, in der Even­ti­sie­rung und schrille Vermark­tung die Klas­sik­branche verän­dern und musi­ka­li­sche Bildung keinen Stel­len­wert hat.

Franz Welser-Möst und Axel Brüggemann
Teilen Buch und Podium: Franz Welser-Möst und

Alle diese Erin­ne­rungen und Ansichten hat Axel Brüg­ge­mann nach zahl­rei­chen Treffen mit Welser-Möst notiert. Im Nach­wort hono­riert der Musik­jour­na­list, dass der Diri­gent dabei so offen mit ihm über „große Momente“, aber auch „lehr­reiche Nieder­lagen“ gespro­chen hat.

Fotos: Brandstätter Verlag