Alina Ibragimova
Beglückende Hausmusik
von Corina Kolbe
2. Dezember 2022
Alina Ibragimova widmet sich auf ihrem Album den »Fantasien« für Solo-Geige von Georg Philipp Telemann.
Alina Ibragimova vertieft sich gern in Repertoire für die unbegleitete Solo-Violine. Nach Johann Sebastian Bachs Sonaten und Partiten, Eugène Ysaÿes Sechs Sonaten und Niccolò Paganinis 24 Capricen hat sie sich nun Georg Philipp Telemanns Fantasien vorgenommen. Es ist ein Genuss, Ibragimovas klar akzentuiertem und zugleich farbenreichem Spiel zu lauschen. Die zwölf Fantasien, die auf ihrem Album zu hören sind, schrieb Telemann in den 1730er-Jahren in Hamburg. Gedacht waren sie nicht etwa für Virtuosen, sondern für Amateure, die mit Familie und Freunden regelmäßig Hausmusik machten. Sechs dieser Fantasien sind nach strikten Prinzipien komponierte Fugen, die übrigen unterhaltsame Galanterien, die der damaligen Mode entsprachen. Ibragimova gelingt es eindrücklich, die höchst unterschiedlichen Stimmungen dieser Stücke zu vermitteln. Übermütige Lebensfreude verströmt etwa der erste Satz, „Vivace“, der Fantasie Nummer vier in D‑Dur – ein großer Kontrast zu der melancholischen Dritten Fantasie, die in f‑Moll steht.
Auftrittstermine und weitere Informationen zur Geigerin Alina Ibragimova auf: www.alinaibragimova.com