Mitten in die schil­lernde Welt der Kurti­sanen führt das neue Album der heraus­ra­genden Sopra­nistin Sonya Yoncheva. Der Bogen spannt sich quer durch das 19. Jahr­hun­dert, von Giuseppe Verdi und Camille Saint-Saëns bis hin zu Giacomo Puccini. Faszi­na­tion und Tragik liegen dicht beiein­ander.

Als betö­rende Thaïs in Jules Masse­nets gleich­na­miger Oper singt Yoncheva im Duett mit dem Tenor Charles Castro­novo von der Vergäng­lich­keit der Liebe („C’est Thaïs, l’idole fragile“). In Siberia von Umberto Giordano verkör­pert sie die Prosti­tu­ierte Stephana, die ihrem Geliebten die Wahr­heit über sich verschweigen will („Nel suo amore riani­mata“). Die bulga­ri­sche Sängerin bril­liert auch in der leiden­schaft­li­chen Arie Un bel dì vedremo aus Giacomo Puccinis Madama Butterfly, als Violetta Valéry in Giuseppe Verdis La traviata – (mit Charles Castro­novo als Alfredo) – oder als verzwei­felte
Manon in Puccinis Manon Lescaut, die einsam in der Wüste ihr Schicksal beklagt („Sola, perduta, abban­do­nata“).

Mit ihrer ausdrucks­starken, facet­ten­rei­chen Stimme verleiht Yoncheva diesen Opern­hel­dinnen beson­dere drama­ti­sche Strahl­kraft. Auch welt­be­kannte Arien können hier einen ganz neuen Hörge­nuss bereiten. Begleitet wird die charis­ma­ti­sche Sängerin vom Orchester der Oper Genua, am Pult steht der mit diesem Reper­toire bestens vertraute Diri­gent Marco Armi­liato.