Hanna-Elisabeth Müller
Von Abschied und Endlichkeit
21. Juni 2022
Die Sopranistin Hanna-Elisabeth Müller interpretiert mit dem WDR Symphony Orchestra unter Christoph Eschenbach Lieder von Richard Strauss.
Was kann sich eine Sängerin mehr wünschen als einen Komponisten, der ihr Melodien beschert, die ihre Stimme in weite Höhen schwingen und schweben lässt? Ein solcher war Richard Strauss, der an seiner Seite eine Frau vom Fach hatte: seine Gattin Pauline, die eine sehr gute Sopranistin war. „Richard Strauss tut meiner Stimme gut“, sagte auch Hanna-Elisabeth Müller, so gut, dass sie 2014 als Zdenka in Strauss« Arabella bei den Salzburger Osterfestspielen vom Magazin Opernwelt zur „Nachwuchssängerin der Jahres“ gekürt wurde.
In Sinnbild kann sie nun mit ihrer silbernen „wie aus einem Kristall geschliffenen“ (Salzburger Nachrichten) Stimme vor dem zart ausgebreiteten Klangteppich des Orchesters glänzen unter anderen in Straussens Vier letzten Liedern, die seine letzten zwar nicht waren, doch von Abschied künden und der Endlichkeit des Daseins. Nur einem wollten diese herrlichen Lieder nicht gefallen: Hermann Hesse, der drei Gedichte beigesteuert hatte: „Wie alle Strauss-Musik“, urteilte der strenge Protestant: „Virtuos, raffiniert, voll handwerklicher Schönheit, aber ohne Zentrum, nur Selbstzweck.“
Auftrittstermine und weitere Informationen zu Hanna-Elisabeth Müller auf: www.hannaelisabethmueller.de