Josef Protschka
Aufbruch ins kleine Glück
von Roland H. Dippel
7. Januar 2020
Josef Protschka singt die Titelpartie in einer Aufnahme der vergessenen Oper „Der Traumgörge“ von Alexander Zemlinsky aus dem Jahr 1988.
Josef Protschka singt die Titelpartie in einer Aufnahme der vergessenen Oper „Der Traumgörge“ von Alexander Zemlinsky aus dem Jahr 1988.
„Märchen müssen lebendig werden.“ Für den Bücherwurm Görge wird dieser Wunsch erst Wirklichkeit, nachdem er sich in der Fremde als Anführer einer randalierenden Bande die Hörner abgestoßen hat. Mit der Außenseiterin Gertraud findet er die große Liebe und das kleine Glück. Aufgrund eines für Alexander Zemlinsky nachteiligen Leitungswechsel an der Wiener Hofoper 1907 verschwand die fertige Oper in den Notendepots. Darum erlebte sie erst 1980 an der Oper Nürnberg ihre Uraufführung.
Singt die Partie des nur in seine Bücher versunkenen Pfarrersohns Görge: der Tenor Josef Protschka
In dieser Wiederveröffentlichung aus dem Jahr 1988 holen Josef Protschka, Janis Martin, Hartmut Welker und Pamela Coburn alle nur denkbaren schwelgerischen Facetten aus der poetisch-versponnenen Partitur. Leo Feld schrieb nach Richard von Volkmann-Leanders Märchen Vom unsichtbaren Königreich das Libretto dazu. Nie war der progressive Lehrer Arnold Schönbergs näher an Humperdincks üppigem Liederton wie in dieser Partitur. Ein gültiges Plädoyer für den Opernkomponisten Zemlinsky!
Alexander Zemlinsky: „Der Traumgörge“, Josef Protschka, Pamela Coburn, Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt, Gerd Albrecht (Capriccio)
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