Jukka-Pekka Saraste

Dyna­mi­sche Kontraste

von Walter Weidringer

16. August 2019

Jukka-Pekka Saraste leitet das WDR Sinfonieorchester bei einer historisch informierten Aufführung von Beethoven.

leitet das WDR Sinfo­nie­or­chester bei einer histo­risch infor­mierten Auffüh­rung von Beet­hoven.</​span“>

Beet­hoven, histo­risch infor­miert auf modernen Instru­menten: Ist dazu nicht schon alles gesagt, bloß noch nicht von jedem? Keines­wegs. Denn Jukka-Pekka Saraste betrachtet die Metro­nom­zahlen nicht als die allein selig­ma­chende Galopp­route zu Beet­hoven, sondern nimmt sich gele­gent­lich mehr Zeit, als das heute in Mode ist. Durch diese Flexi­bi­lität kann er prägnante Rhythmik, dyna­mi­sche Kontraste und schön sich entfal­tende Melodik stel­len­weise deut­li­cher heraus­ar­beiten. Die Strei­cher mögen etwas neutral klingen, aber mit den zweiten Violinen rechts und charak­te­ris­ti­schen Bläsern fächert sich das Stim­men­ge­flecht fast von selbst klar und resolut auf. Dass Saraste dazu noch Lesarten anbietet, die so nicht in der Urtext­aus­gabe stehen wie etwa eine schöne Arco- statt Pizzi­cato-Stelle im Eroica-Finale, berei­chert die Disko­grafie. Eine gut durch­ge­ar­bei­tete Gesamt­auf­nahme, deren Kompro­misse nicht schal wirken.