Karl-Heinz Schütz

Der Zauber der Pastell­farben

von Klaus Kalchschmid

11. September 2021

Karl-Heinz Schütz und Maria Prinz widmen sich auf Querflöte und Klavier den späten Sonaten von Johannes Brahms.

Die späten Sonaten für Klari­nette und Klavier gibt es auch in Versionen für Strei­cher wie Brat­sche oder sogar Geige von selbst, doch gespielt von einer hellen Quer­flöte? Am besten beginnt man mit dem letzten Drittel der CD von Karl-Heinz Schütz und seiner Pianistin Maria Prinz: Die neun seiner Bear­bei­tungen berühmter Lieder haben einen eigenen Zauber, denn das Blas­in­stru­ment besitzt hier berü­ckend schwe­benden, ja singenden Charakter, so bei Von ewiger Liebe, Immer leiser wird mein Schlummer, Wiegen­lied, Äols­harfe oder Wie Melo­dien zieht es mir zum Beschluss. Danach sind die Ohren frei für die Sonaten, aber man muss, um unvor­ein­ge­nommen hören zu können, sich lösen vom geliebten warmen, fein­herben Brahms-Ton, der aus diesen Sonaten und dem Klang der Klari­nette spricht. Dann hört man plötz­lich andere Details, und die Pastell­farben, von denen Prinz im Booklet spricht, ersetzen den sonst oft wunderbar pastosen Ton.