Kim Kashkashian

Ein Kalei­do­skop voller Farben

von Jens Laurson

22. November 2016

Die Bratschistin Kim Kashkashian spielt Transkriptionen von Schostakowitschs 24 Präludien op. 34. und Werke von Lera Auerbach.

Wer ist wohl das Ziel­pu­blikum einer Tran­skrip­tion von Schost­a­ko­witschs 24 Prälu­dien op. 34, seiner ersten Tonar­ten­um­se­ge­lung (nicht zu verwech­seln mit der späteren Bach-Hommage, den Prälu­dien und Fugen op. 87) für Brat­sche und Klavier? Die, die das Werk so sehr kennen und lieben, dass sie es auch aus der Brat­schen­per­spek­tive hören wollen. Oder jene, die das Werk viel­leicht nicht kennen, aber von den Künst­lern Kim Kash­kas­hian (Viola) und Lera Auer­bach (Klavier) ange­zogen werden. Sowie Brat­scher. Aus welchen Gründen die Reise auch erfolgt, Haupt­sache ange­kommen, denn die 24 Minia­turen glei­chen, beson­ders in diesen Tran­skrip­tionen, einem Kalei­do­skop voller Farben, von heiter bis bewölkt. Der Über­gang zu Arca­naum von Lera Auer­bach, der wich­tigsten russi­schen Kompo­nistin ihrer Gene­ra­tion (geb. 1973), ist fast nahtlos: In einer medi­ta­tiven Suche nach unge­ge­benen Antworten schlän­geln sich die beiden Instru­mente tonal durch die Noten. Das Resultat klingt nicht unähn­lich der Musik Tigran Mans­urians oder Valentin Silvestrovs, zweier anderer ECM-Favo­riten. Berü­ckend.