Mathias Rüegg

Klingt wie …

von Guido Krawinkel

22. Januar 2023

Mit dem Doppelalbum »The Blue Piano« und einer Auswahl deutschsprachiger Gedichte, die von Musik handeln, schließt Mathias Rüegg die Reihe seiner Kunstliedprogramme ab und präsentiert sich erneut als Jazzmusiker.

Der Titel des Doppel­al­bums ist eini­ger­maßen kryp­tisch: „The Blue Piano“ bezie­hungs­weise „The Adventage of Writing Music“ ist je eine der beiden Scheiben beti­telt.

Benjamin Harasko singt Mein blaues Klavier von Mathias Rüegg auf einen Text von Else Lasker-Schüler

Auf der ersten, dem blauen Klavier gewid­meten CD befinden sich schlicht anmu­tende Kunst­lieder, die der Schweizer Jazz­mu­siker Mathias Rüegg auf Texte großer deut­scher Dichter wie Hein­rich Heine, Theodor Storm und kompo­niert hat und Songs, die dem Dunst­kreis des Kunst­liedes entsprungen, aber wesent­lich freier, auch im Hinblick auf die Text­be­hand­lung, sind. Nett klingt das schon, insge­samt mutet das alles aber eher harmlos an. Span­nend ist es trotz manch musi­ka­lisch origi­neller und pfif­figer Details nicht, dafür bleibt Rüegg zu sehr im Konven­tio­nellen stecken. Was dieses Album hörens­wert macht, ist die zweite Scheibe, auf der sich der Jazz­mu­siker Rüegg präsen­tiert. Am meisten über­zeugt Rüegg, wenn er Rüegg kompo­niert. Da ist er in jeder Hinsicht in seinem musi­ka­li­schen Element.

Fotos: Claus Peuckert