Maximilian Spenger
Bittersüße Traurigkeit
von Ruth Renée Reif
5. Dezember 2021
Gefühlsbetont! Der Akkordeonist Maximilian Spenger hat mit Kollegen des Bayerischen Staatsorchesters das Quintett Tango Sentimentale ins Leben gerufen und ein gleichnamiges Album herausgebracht.
Vom Vergessen erzählt die getragene Melodie des Akkordeons, während das Raunen der Streicher daran gemahnt, dass in den Tiefen des Bewusstseins die Erinnerungen fortwirken und einen wehmütigen Blick zurück auslösen. Mit Astor Piazzollas Tango Oblivion eröffnen der Akkordeonist Maximilian Spenger und sein mit Kollegen des Bayerischen Staatsorchesters gegründetes Streichquintett Tango Sentimentale ihr Album. Der Name ist Programm.
Die Musiker, die in der klassischen Besetzung der goldenen Ära des Tangos spielen, geben sich virtuos dem Gefühl traurigen Zurückblickens auf entschwundenes Glück und der Sehnsucht nach der Rückkehr des beglückenden Augenblicks, hin. So erklingt der erste Satz aus den Five Tango Sensations, dem musikalischen Abschied vom Leben, den Piazzolla nach seiner schweren Erkrankung komponierte, ebenso wie die Il-Postino-Melodie des 2017 verstorbenen Komponisten Luis Bacalov aus dem Film über den Dichter Pablo Neruda.
Zur Seite stehen den Klassikern die vom Tango inspirierten aus unterschiedlichen Richtungen kommenden Kompositionen Hermann Weindorfs, der zudem am Klavier und am Schlagzeug zu hören ist. Da ist das Agnus Dei aus seiner Heilig-Geist-Messe, das Háblame mit seiner minimalistischen Untermalung und Bailar junto al Río, das auf die Pop-Musik verweist. Spenger steuert die Milonga de la Noche bei und beendet das Album mit der Liebeserklärung Mi Corazón.