Minguet Quartett

Glut­voll

von Guido Krawinkel

7. Februar 2018

Es gibt Gerüchte, die sind einfach nicht aus der Welt zu schaffen, auch wenn sie alles andere als zutreffend sind. Im Falle Robert Fuchs war es ein Bonmot seines Kollegen Josef Hellmesberger.

Es gibt Gerüchte, die sind einfach nicht aus der Welt zu schaffen, auch wenn sie alles andere als zutref­fend sind. Im Falle des öster­rei­chi­schen Erzro­man­ti­kers Robert Fuchs war es ein Bonmot seines Kompo­nis­ten­kol­legen Josef Hell­mes­berger, der den letzten Satz von Fuchs« Fünfter Sere­nade mit den Worten „Fuchs, die hast du ganz gestohlen“ kommen­tierte, obwohl das Werk als Hommage an den „Walzer­könig“ gedacht war und alles andere als ein Plagiat ist. Der Nach­welt waren solche Fein­heiten egal, der Ruf schien zemen­tiert, zumal Fuchs auch noch gut mit befreundet war und gerne als dessen Epigone titu­liert wurde. Die Einspie­lung der ersten vier Streich­quar­tette durch das könnte daran viel­leicht etwas ändern, denn die vier Musiker plädieren so glut­voll und über­zeu­gend für diesen Kompo­nisten, dass man sich ihrem Spiel einfach nicht zu entziehen vermag. Auf die Fort­set­zung darf man getrost gespannt sein.