Nadine Sierra
Von Belting bis Belcanto
7. September 2018
Nadine Sierra mischt auf ihrem Debütalbum „There’s a Place for Us“ Musical, Kunstlied und Oper.
Optisch wirkt Nadine Sierra ein bisschen wie die J. Lo der Oper, mit der sie die portorikanischen Wurzeln teilt und den Ehrgeiz. „90 Prozent meiner Karriere besteht aus harter Arbeit“, sagt die 30-jährige Sopranistin. Ihr größtes Vorbild und „absolute Göttin“ ist Mariella Devia, Italiens ungekrönte Belcanto-Königin. Als Gilda in Verdis Rigoletto fand Sierra bereits an der Met Beachtung. Auf ihrem Debütalbum schlägt sie ein Kapitel amerikanischer Musikgeschichte auf, mischt Musical, Kunstlied und Oper und demonstriert dabei ihre technische Vielschichtigkeit – von schmetterndem Belting, der Standardtechnik der Popstars, bis hin zum Belcanto. Bekanntes von Bernstein, Strawinsky, Villa-Lobos steht neben Unbekanntem wie Marias Arie aus der Oper The Cows of Apollo von Christopher Theofanidis. Und Jeannie with the Light Brown Hair von Stephen Foster, der mit Liedern aus den Südstaaten sehr erfolgreich war und dennoch 1864 im Alter von 38 Jahren mit nur 38 Cent in der Tasche starb. Auch ein amerikanisches Schicksal.