Ruth Willemse

Natur als Spiegel der Seele

von Sina Kleinedler

30. März 2019

Mit einem strahlenden, aber kraftvollen Klang vermag Ruth Willemse es, dem Hörer die Gefühlsachterbahn der drei Komponisten Edward Elgar, Gustav Mahler und Richard Wagner näherzubringen.

Edward Elgars Sea Pictures, Gustav Mahlers Rückert-Lieder und Richard Wagners Wesen­donck-Lieder – all diese großen Lied­werke verbindet ein über­ge­ord­netes Sujet: die Natur als Spie­gel­bild mensch­li­cher Empfin­dungen. Angst und kalte Stürme, ein tosendes Meer, karge Land­schaften, Sonnen­strahlen als ferne Hoff­nungs­schimmer. Mit dieser schier endlosen Palette von Gefühlen beschäf­tigt sich die hollän­di­sche Mezzo­so­pra­nistin Ruth Willemse auf ihrem Album Where Corals Lie. Mit einem strah­lenden, aber kraft­vollen Klang vermag sie es, dem Hörer die Gefühl­sach­ter­bahn der drei Kompo­nisten näher­zu­bringen. Vital Stahie­vitch, der seit 2005 ihr Duo-Partner ist, zeigt sich als groß­ar­tiger Lied­be­gleiter. Beide vermögen es, große Span­nungs­bögen zu zeichnen und den indi­vi­du­ellen Eigen­heiten der doch sehr unter­schied­li­chen Kompo­nisten gerecht zu werden. Das Ergebnis ist ein wunder­bares Wech­selbad der Gefühle.