Oberon Trio

Offen­ba­rung

von Guido Krawinkel

5. Mai 2020

Das Oberon Trio widmet sich Kompositionen von Joseph Haydn, Robert Schumann, Toshio Hosokawa und Aaron Copland.

Das Prinzip ist uralt: Gegen­sätze, Dualität, Kontraste. Wie man es auch immer nennt, die Kombi­na­tion von Alt und Neu, von Dur und Moll oder Tonal und Atonal ist im Grunde genommen nichts Neues. Doch selten gelingt sie so erfri­schend und über­zeu­gend wie dem Oberon Trio auf diesem Album.

Das Oberon Trio kombi­niert Klavier­trios von Haydn und Schu­mann mit Hoso­kawa und Copland. Die Gegen­sätze sind evident, die Gemein­sam­keiten aber auch, zumal wenn das Programm so durch­dacht und intel­li­gent konzi­piert wurde wie hier.

Leistet Meis­ter­li­ches: das Oberon Trio
(Foto: Neda Navaee)

Über allem steht aber die musi­ka­li­sche Qualität dieser Einspie­lung, und auch hier leisten die drei Oberons Meis­ter­li­ches. Haydn und Schu­mann klingen frisch wie am ersten Tag, Hoso­kawas spiri­tu­elle Dimen­sion ist gera­dezu eine Offen­ba­rung, und Copland strin­gentes Doppel­spiel mit Zwischen­tönen gelingt gran­dios. Eine heraus­ra­gende Einspie­lung!