Mozart hat den letzten Ton
von Ruth Renée Reif
7. März 2023
Der Oberstdorfer Musiksommer feiert sein 30. Jubiläum mit großartigen Kammermusikensembles, Solisten und beeindruckenden Nachwuchskünstlern.
Der Oberstdorfer Musiksommer feiert sein 30. Jubiläum. Zum Jubiläum ist eine Reihe hochkarätiger Kammermusikensembles zu Gast. Zum Auftritt des Barbican Quartets, das beim ARD-Wettbewerb 2022 den ersten Preis gewann, geht es nicht nur musikalischen hoch hinaus. Die Musiker spielen auf dem Fellhorn Gipfel in 2000 Metern Höhe Streichquartette von Wolfgang Amadeus Mozart, Leoš Janáček und Robert Schumann.
Ein amerikanisches Programm mit Suiten aus Leonard Bernsteins West Side Story und George Gershwins Porgy and Bess sowie dem Amerikanischen Streichquartett von Antonín Dvořák hat das Arcis Saxophon Quartett zusammengestellt. Mit Streichquartetten von Joseph Haydn, Robert Schumann und Johannes Brahms kommt das preisgekrönte Leonkoro Quartet, dessen Name in der Plansprache Esperanto auf Deutsch Löwenherz bedeutet – eine Anspielung an das Kinderbuch von Astrid Lindgren. Und Klavierquartette von Mozart, Bohuslav Martinů und Robert Schumann spielt das Notos Quartett.
Gegründet wurde der Oberstdorfer Musiksommer von den Cellisten Peter Buck und Ulrike Lösch. Im Sommer 1993 fand er zum ersten Mal statt und etablierte sich im Laufe der Jahre zu einem wichtigen Ereignis in der Festivallandschaft. Vor allem den Meisterkursen, die für Festivalbesucher frei zugänglich sind, kommt ein wichtiger Stellenwert zu. Die Kombination von Konzerten und Meisterkursen war eine Vision von Peter Buck. Als leidenschaftlicher Pädagoge hatte er den Wunsch, angehende Künstler zu fördern und ihnen Eingang ins Konzertgeschehen zu verschaffen. Dem Publikum wiederum wollte er ein Konzertprogramm mit raffinierten Facetten bieten. Der Oberstdorfer Musiksommer ist für Buck wie Edelstein, der jedes Jahr neu geschliffen wird. 2014 übernahm der Geiger Eckhard Fischer die künstlerische Leitung.
Die Münchner Symphoniker unter der Leitung von Nodoka Okisawa eröffnen die Jubiläumsausgabe mit Konzerten von Johannes Brahms und Ludwig van Beethoven. Zum Auftakt erklingt die Ouvertüre zur Oper Euryanthe von Carl Maria von Weber. Solisten des Abends sind die Violinistin Ulrike Kraew, der Cellist Philipp Wiede und der Pianist Konrad Elser, der bereits seit der Gründung des Festivals mitwirkt.
Zu den weiteren Solisten des Allgäuer Festivals gehören die Cellisten Marie-Elisabeth Heller und Maximilian Hornung, die Pianisten Benjamin Engeli und Martin Helmchen sowie die Violinistinnen Maria-Elisabeth Lott und Antje Weithaas.
Auch der Nachwuchs ist vertreten. Von der Anne-Sophie Mutter Stiftung kommen die beiden Stipendiaten, der Cellist Lionel Martin und der Klarinettist Lewin Kneisel, nach Oberstdorf. Martin widmet sich mit dem Pianisten Demian Martin Werken von Nadia Boulanger und Francis Poulenc. Kneisel spielt mit dem Pianisten Daniel Streicher u.a. das Grand Duo op. 48 Carl Maria von Webers. Und das Landesjugendorchester unter Nicolas Ross lädt zur sinfonischen Meditation Les Offrandes oubliées von Olivier Messiaen und Nikolai Rimski-Korsakows Ouvertüre über Themen der russischen Osterliturgie Russische Ostern.
Den letzten Ton hat Mozart. The Trinity Sinfonia gibt zum Ausklang des Jubiläums mit dem Pianisten Fabian Müller einen Mozart-Abend.
Weitere Informationen zur Jubiläumsausgabe des Oberstdorfer Musiksommers, der vom 27. Juli bis zum 13. August 2023 in der bayerischen Gemeinde Oberstdorf stattfindet: www.oberstdorfer-musiksommer.de